Bewertung:

Das Buch erforscht die Bedeutung und den kulturellen Stellenwert von Zahlen und reflektiert über ihre Rolle in verschiedenen Kulturen und Glaubenssystemen. Obwohl es interessante Einblicke bietet und gut geschrieben ist, fanden einige Leser, dass es sich eher als Nachschlagewerk denn als Gelegenheitslektüre eignet, und stellten einige Auslassungen fest.
Vorteile:Ausführliche Erforschung von Zahlen und ihrer Bedeutung, gute kulturelle Vielfalt, interessanter Schreibstil, wertvoll als Nachschlagewerk, tiefe Einblicke in verschiedene kulturelle Überzeugungen über Zahlen.
Nachteile:Einige Leser empfanden den Aufbau als ungeordnet und unstrukturiert und vermissten eine kulturübergreifende Analyse; für eine gelegentliche Lektüre könnte es überwältigend sein. Vor allem die Zahl 23 wird ohne Erklärung ausgelassen.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
The Mystery of Numbers
Warum ist die Zahl Sieben in fast allen Kulturen glücklich, ja sogar heilig? Warum sprechen wir von den vier Ecken der Erde? Warum haben Katzen neun Leben (außer im Iran, wo sie sieben haben)? Von der Literatur über die Folklore bis hin zum privaten Aberglauben spielen Zahlen eine auffällige Rolle in unserem täglichen Leben. In diesem faszinierenden Buch zeigt Annemarie Schimmel, dass Zahlen seit den frühesten Zeiten und quer durch alle Gesellschaften mit Geheimnissen und Bedeutungen gefüllt sind.
In The Mystery of Numbers unternimmt Annemarie Schimmel einen erhellenden Streifzug durch die Geheimnisse, die den Zahlen im Laufe der Jahrhunderte zugeschrieben wurden. Sie beginnt mit einer informativen und oft überraschenden Einführung in die Ursprünge der Zahlensysteme: Die vorrömischen Europäer hatten beispielsweise ein System, das auf der Zahl Zwanzig und nicht auf der Zahl Zehn basierte (wie das englische Wort "score" und das französische Wort für 80, quatrevingt - viermal zwanzig - nahelegen), während die Maya ein ausgeklügelteres System als unser eigenes hatten. Schimmel zeigt auch, wie unsere Faszination für Zahlen zu einer reichen gegenseitigen Befruchtung von mathematischem Wissen geführt hat: Die "arabischen" Ziffern zum Beispiel hat Europa von den Arabern übernommen, die sie zuvor aus indischen Quellen übernommen hatten ("Algorithmus" und "Algebra" sind Verfälschungen der arabischen Autoren- und Titelnamen eines im mittelalterlichen Europa geschätzten mathematischen Textes). Das Herzstück des Buches ist jedoch ein fesselnder Leitfaden zur Symbolik der Zahlen. Sie zeigt, dass die Zahlensymbolik tief in der westlichen Kultur verwurzelt ist, von der Philosophie der Pythagoräer und Platoniker über die religiöse Mystik der Kabbala und der islamischen Brüder der Reinheit bis hin zu Keplers Überzeugung, dass die Gesetze der Planetenbewegung mathematisch elegant sein sollten, und zur Unglückszahl Dreizehn.
Nachdem er die Quellen der Zahlensymbolik erforscht hat, untersucht Schimmel einzelne Zahlen von eins bis zehntausend und erörtert die Bedeutungen, die sie in der jüdischen, christlichen und islamischen Tradition hatten, wobei er auch Beispiele aus indischen, chinesischen und indianischen Kulturen anführt. Die Zwei zum Beispiel wurde weithin als Zahl des Widerspruchs und der Polarität, als Zahl der Zwietracht und der Antithese angesehen. Und die Sechs ist nach antiker und neuplatonischer Auffassung die vollkommenste Zahl, weil sie sowohl die Summe als auch das Produkt ihrer Teile ist (1+2+3=6 und 1x2x3=6). Anhand von Beispielen, die von der Bibel über die Maya bis zu Shakespeare reichen, zeigt sie, wie Zahlen als weiblich und männlich, heilig und böse, glücklich und unglücklich betrachtet wurden.
Annemarie Schimmel, eine hoch angesehene Wissenschaftlerin der islamischen Kultur, schöpft aus ihrem umfangreichen Wissen, um ein reiches, kulturübergreifendes Porträt der vielen Bedeutungen von Zahlen zu zeichnen. Ihre fesselnde und leicht verständliche Darstellung legt die Wurzeln eines Phänomens frei, das wir alle jeden Freitag, den Dreizehnten, spüren.