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The Right to Look: A Counterhistory of Visuality
In The Right to Look (Das Recht zu schauen) entwickelt Nicholas Mirzoeff einen vergleichenden dekolonialen Rahmen für visuelle Kulturstudien, das Feld, das er mitbegründet und geprägt hat. Indem er die Moderne als einen fortwährenden Wettstreit zwischen Visualität und Gegenvisualität oder dem „Recht zu schauen“ darstellt, erklärt er, wie Visualität Autorität mit Macht verbindet und die Assoziation natürlich erscheinen lässt.
Als Konzept aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert, das die Visualisierung von Geschichte bedeutet, war Visualität von zentraler Bedeutung für die Legitimierung der westlichen Hegemonie. Mirzoeff identifiziert drei „Komplexe der Visualität“ - Plantagensklaverei, Imperialismus und den heutigen militärisch-industriellen Komplex - und erklärt, wie in jedem dieser Komplexe die Macht durch Techniken der Klassifizierung, Trennung und Ästhetisierung als selbstverständlich erscheint.
Gleichzeitig zeigt er, wie jeder Komplex der Visualität bekämpft wurde - von den Versklavten, den Kolonisierten und den Kriegsgegnern, die alle ihre Autonomie gegenüber der Autorität geltend machen, indem sie das Recht auf den Blick einfordern. Von der karibischen Plantage und der haitianischen Revolution über den Antikolonialismus im Südpazifik, den Antifaschismus in Italien und Algerien bis hin zur zeitgenössischen globalen Aufstandsbekämpfung ist The Right to Look ein Werk von erstaunlicher geografischer, zeitlicher und konzeptioneller Reichweite.