Bewertung:

Das Buch „The Devil's Cloth: A History of Stripes & Striped Fabric“ von Michel Pastoureau erforscht die historische und soziale Bedeutung von Streifen in der westlichen Kleidung vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Mit wissenschaftlichem Blick erörtert er den Wandel der Streifen von Symbolen der Ausgestoßenen zu modischer Kleidung und wirft tiefgreifende Fragen zur visuellen Darstellung in der Gesellschaft auf. Während der Text für seinen informativen und fesselnden Charakter gelobt wird, äußern einige Leser ihre Enttäuschung über das Fehlen von Illustrationen und den geringeren Umfang des Buches als erwartet.
Vorteile:Gut recherchiert und informativ, fesselnder Schreibstil, behandelt ein einzigartiges und faszinierendes historisches Thema, stellt anregende Fragen über visuelle und soziale Codes, bietet eine schnelle Lektüre, die für verschiedene Zielgruppen geeignet ist, einschließlich mittelalterlicher Reenactors und Liebhabern visueller Gestaltung.
Nachteile:Das Fehlen von Illustrationen, der geringe Umfang könnte als Geschenk nicht beeindruckend sein, weniger visuelle Elemente als erwartet für ein Buch über ein visuelles Thema, einige Leser haben einen umfangreicheren Bildband erwartet.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Devil's Cloth: A History of Stripes and Striped Fabric
Michel Pastoureaus lebendige Studie über Streifen bietet eine einzigartige und fesselnde Perspektive auf die Entwicklung von Mode, Geschmack und visuellen Codes in der westlichen Kultur.
The Devil's Cloth beginnt mit einem mittelalterlichen Skandal. Als die ersten Karmeliten aus dem Heiligen Land nach Frankreich kamen, verlangte der Orden von seinen Mitgliedern, gestreifte Gewänder zu tragen, was im Westen fünfzig Jahre lang für Aufruhr und Anprangerung sorgte, bis der Orden gezwungen war, eine ruhige, einfarbige Kleidung zu akzeptieren. Das mittelalterliche Auge empfand jede Oberfläche, bei der ein Hintergrund nicht vom Vordergrund unterschieden werden konnte, als störend. So war gestreifte Kleidung denjenigen vorbehalten, die am Rande der Gesellschaft oder außerhalb der sozialen Ordnung standen - zum Beispiel Gauklern und Prostituierten - und in mittelalterlichen Gemälden wird der Teufel selbst oft in Streifen dargestellt. Der Westen hat lange Zeit seine Sklaven und Diener, seine Seeleute und Sträflinge in Streifen gekleidet.
Aber in den letzten beiden Jahrhunderten haben Streifen auch neue, positive Bedeutungen angenommen, die mit Freiheit, Jugend, Verspieltheit und Vergnügen verbunden sind. Man denke nur an die revolutionären Streifen auf den Flaggen Frankreichs und der Vereinigten Staaten. In einer breit angelegten Diskussion über Zebras, Markisen und Pyjamas, die durch Bildtafeln ergänzt wird, zeigt uns der Autor, wie Streifen schick geworden sind und sogar, im Fall der Bankiersnadelstreifen, ein Symbol für Geschmack und Status. Wenn man die Streifen jedoch zu breit macht, hat man einen Gangsteranzug - das Tuch des Teufels eben!