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The Un-Polish Poland, 1989 and the Illusion of Regained Historical Continuity
In diesem Buch werden historische Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen dem polnisch-litauischen Commonwealth, dem Polen der Zwischenkriegszeit, der Volksrepublik Polen und dem heutigen Polen erörtert.
Das Jahr 1989 wird als klare Zäsur gesehen, die es den Polen und ihrem Land ermöglichte, eine "natürliche historische Kontinuität" mit der "Zweiten Republik" wiederzuerlangen, wie das Polen der Zwischenkriegszeit in der aktuellen polnischen nationalen Meistererzählung gemeinhin bezeichnet wird. In diesem Denkmuster über die Vergangenheit wird Polen-Litauen (das heute in etwa mit Weißrussland, Lettland, Litauen, Polen, dem russischen Kaliningrader Gebiet und der Ukraine übereinstimmt) als die "Erste Republik" betrachtet.
Doch trotz dieser "Geschichtspolitik" - in Bezug auf Grenzen, Institutionen, Recht, Sprache oder ethnische und soziale Zusammensetzung - ist das heutige Polen in Wirklichkeit der direkte Nachfolger und die Fortsetzung des kommunistischen Polens. Ironischerweise unterscheidet sich das heutige Polen in all den genannten Aspekten stark von der Ersten und Zweiten Republik. Daher ist das heutige Polen aus der Perspektive des Polentums, das als eine historische (d.
h. rechtliche, soziale, kulturelle, ethnische und politische) Kontinuität von Polen-Litauen und dem Polen der Zwischenkriegszeit definiert wird, in der Tat ziemlich unpolnisch.