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Syria Betrayed: Atrocities, War, and the Failure of International Diplomacy
Das Leid der syrischen Zivilbevölkerung, die zwischen den Fassbomben und Chemiewaffen der Regierung und den Enthauptungen und Massentötungen durch religiöse Fanatiker gefangen ist, schockierte die Welt. Doch trotz des Völkerrechts und politischer Verpflichtungen, die eine Verantwortung für den Schutz der Zivilbevölkerung vor Massengrausamkeiten proklamieren, sahen die Akteure der Welt tatenlos zu, als Syrien brannte. Immer wieder entschieden sich Nachbarstaaten, Weltmächte und die Vereinten Nationen für halbherzige Maßnahmen oder trafen kontraproduktive Entscheidungen, die noch mehr Schaden anrichteten.
Alex J. Bellamy liefert eine forensische Darstellung des Versagens der Welt, die syrische Zivilbevölkerung vor Massengräueln zu schützen. Anhand von Interviews mit wichtigen Akteuren, Dokumenten der Vereinten Nationen und anderer internationaler Organisationen sowie Quellen aus dem Nahen Osten und darüber hinaus zeichnet er die Fehltritte der internationalen Reaktion auf den Bürgerkrieg in Syrien nach. Bellamy untersucht systematisch die verschiedenen Friedensprozesse und die Gründe für ihr Scheitern und zeigt mögliche alternative Wege auf. Er zeigt detailliert auf, wie und warum die wichtigsten Akteure ihren eigenen nationalen Interessen, ihrer geopolitischen Stellung, der regionalen Stabilität, lokalen Rivalitäten, Zielen der Terrorismusbekämpfung oder der Innenpolitik Vorrang vor dem Wohl der Syrer einräumten. Einige Regierungen entschieden sich für unrealistische Strategien, die auf falschen Annahmen beruhten, während andere nackte Ambitionen verfolgten.
Die Vereinten Nationen gerieten in die Bedeutungslosigkeit und machten sich sogar mitschuldig. Syria Betrayed wirft ein neues Licht auf die Entscheidungen, die zu einer riesigen Katastrophe geführt haben, und zieht daraus Lehren für wirksamere Reaktionen auf künftige Bürgerkriege.