Bewertung:

In den Rezensionen zu Anais Nins Roman wird sein introspektiver und komplexer Erzählstil hervorgehoben, der oft eher als Essay oder Memoiren denn als traditioneller Roman beschrieben wird. Die Prosa wird für ihre Schönheit und emotionale Tiefe gelobt, insbesondere bei der Erforschung der Psyche und der Beziehungen der Protagonistin Djuna. Allerdings wird die Geschichte als etwas richtungslos kritisiert, mit einem Mangel an wesentlicher Handlungsentwicklung und einer etwas unbefriedigenden Auflösung.
Vorteile:⬤ Schöne, fließende Prosa
⬤ tiefe Erforschung der Charaktere
⬤ tiefgreifende emotionale und psychologische Themen
⬤ inspirierend und zum Nachdenken anregend
⬤ gut geschrieben mit sensiblen Einblicken in Liebe und Beziehungen.
⬤ Mehr Essay als Roman
⬤ es fehlt eine solide, fesselnde Handlung
⬤ einige Beschreibungen können übermäßig sentimental sein
⬤ die Tiefe der Charaktere kann zu einem Gefühl der Vergeblichkeit oder Unzufriedenheit führen
⬤ das Ende fühlt sich oberflächlich an und verpufft eher, als dass es erleuchtet.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Four-Chambered Heart: V3 in Nin's Continuous Novel
Ana s Nins Roman "Das Herz mit vier Kammern" aus dem Jahr 1950 erzählt von der realen Affäre, die sie 1936 mit dem Café-Gitarristen Gonzalo Mor hatte. Nin und Mor mieteten ein Hausboot auf der Seine, und unter dem durchdringenden Einfluss des Bootswächters und Mor 's Frau Helba, entwickelte sich eine Beziehung. Mor nannte das Boot Nanankepichu, was so viel wie "nicht wirklich ein Zuhause" bedeutet.
In dem Roman, den Nin aus ihren Erlebnissen auf dem Boot schöpfte, sind die Charaktere deutlich angelegt. Djuna ist eine Verkörperung von Nin selbst. Als junge Tänzerin auf der Suche nach Erfüllung verkörpert sie all das, wonach die Autorin zu jener Zeit strebte. Die Figur der Djuna taucht auch in anderen Romanen auf, die vielleicht einen direkten autobiografischen Bezug zu Nins Romanen haben. Der Zigeunermusiker Rango ist also Mor, und seine kranke Frau ist Zora. Der alte Wächter ist als eine Kraft präsent, die zusammen mit Zora gegen die Liebenden in ihrem Streben nach Glück arbeitet.
Nins Hauptanliegen ist das "Außen" und wie es das "Innen" beeinflusst. Wasser ist ein geschickt eingesetztes Thema. "Ich habe keine große Angst vor der Tiefe", sagt Djuna, "und eine große Angst vor dem flachen Leben". Die Beziehung von Rango und Djuna ist in der Tat ihr Versuch, sich über Wasser zu halten. Nin bedient sich häufig eines Bewusstseinsstroms, insbesondere in ihren fließenden Analysen der Liebe, des Lebens und der Musik, die das Bild des Wassers fortsetzen.
Ana s Nins Texte sind typischerweise exquisit in ihren Details und ihrer Textur. Sie beschreibt Paris: die "schwarz lackierten Kopfsteinpflaster" und die "silbernen, filigranen Bäume". Die "feuchten Nebeltücher" auf dem Fluss und "der scharfe Weihrauch gerösteter Kastanien" offenbaren ihre Quelle durch ihre Realität: Nins persönliche Erfahrung.