Bewertung:

Das Buch 'The Breaking of Style: Hopkins, Heaney, Graham“ von Helen Vendler bietet aufschlussreiche und leicht zugängliche Analysen der Gedichte von Gerard Manley Hopkins, Seamus Heaney und Jorie Graham und untersucht, wie ihre Stile Veränderungen in der Wahrnehmung und gesellschaftliche Kräfte widerspiegeln. Das Buch wendet sich an ein breites Publikum, das sowohl Gelegenheitsleser als auch ernsthafte Schriftsteller anspricht und gleichzeitig postmoderne kulturelle Elemente einbezieht. Vendler setzt geschickt Zitate ein, um ihre Kritiken zu untermauern, und macht sie so ansprechend und gründlich.
Vorteile:Das Buch bietet schön geschriebene Analysen, die das Verständnis und die Wertschätzung der Poesie fördern. Vendlers Einsichten sind auch für Nicht-Akademiker zugänglich, was das Buch sowohl für Schriftsteller als auch für Leser wertvoll macht. Die Einbeziehung von Zitaten in die Kritiken bereichert das Leseerlebnis, und ihre Herangehensweise an die zeitgenössische Poesie spricht sowohl ein jüngeres als auch ein älteres Publikum an. Der erzählerische Stil wird als reichhaltig und fesselnd beschrieben.
Nachteile:Manche Leserinnen und Leser werden vielleicht feststellen, dass nicht alle Abschnitte gleich gut ankommen, vor allem, wenn sie nicht ein persönliches Interesse an jedem besprochenen Dichter haben, wie z. B. an Jorie Graham. Gelegentlich kann die Tiefe der Analyse für einige Gelegenheitsleser, die einfachere Kritiken bevorzugen würden, zu kompliziert sein.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Breaking of Style: Hopkins, Heaney, Graham
Der Stil ist der materielle Körper der Lyrik, meint Helen Vendler. Die Abkehr von einem früheren Stil ist ein Akt der Gewalt gegen das eigene Selbst. Warum sollte ein Dichter dies tun, indem er eine völlig andere Form annimmt? In dieser Untersuchung dreier Arten von Stilbrüchen in der Poesie verdeutlicht Vendler die wesentliche Verbindung zwischen Stil und Inhalt in der Poesie. Ihre meisterhafte Studie über Stiländerungen eröffnet neue Perspektiven auf das Werk dreier sehr unterschiedlicher Dichter und eröffnet einen neuen Blick auf das Zusammenspiel moralischer, emotionaler und intellektueller Kräfte im Werk eines Dichters.
Gerard Manley Hopkins' Erfindung des federnden Rhythmus markiert einen dramatischen Bruch mit seinem frühen Stil. Der Rhythmus, so zeigt Vendler, ist das Herzstück von Hopkins' Ästhetik, und der federnde Rhythmus ist sein Symbol für Gefahr, Differenz und den Schock des Schönen. In Seamus Heaneys Werk stellt sie deutliche Verschiebungen der grammatikalischen "Atmosphäre" von einem Gedicht zum nächsten fest - vom "Nomen" zum "Dazwischen" eines adverbialen Stils - Verschiebungen, deren moralische und politische Implikationen hier untersucht werden. Und schließlich betrachtet Vendler Jorie Grahams Übergang von kurzen Zeilen zu nummerierten Zeilen und zu quadratischen langen Satzzeilen, die einen Übergang von der Überlegung zum filmischen "freeze-framing" zur Berichterstattung markieren, wobei jeder dieser Schritte seine eigene Bedeutung in der Karriere dieser Dichterin hat.
Durchgehend erinnert uns Vendler daran, dass das, was erfolgreiche Poesie auszeichnet, die Beherrschung der Sprache auf allen Ebenen ist - einschließlich der rhythmischen, der grammatikalischen und der grafischen. The Breaking of Style ist eine ausgezeichnete Studie über drei Dichter und eine hervorragende Darstellung des Handwerks der Poesie, die unser verloren gegangenes Bewusstsein für die Bedeutung von Stil wiederbelebt.