Bewertung:

John Keegans Buch über den Ersten Weltkrieg wird für seinen fesselnden Schreibstil und die gründliche Darstellung des Konflikts gelobt, die den Lesern einen umfassenden Überblick über den Krieg, seine Ursachen und seine Auswirkungen vermittelt. Kritisiert wird jedoch das Fehlen detaillierter Karten, die enge Fokussierung auf die militärischen Ereignisse und die etwas anglozentrische Sichtweise, die oft den breiteren globalen Kontext außer Acht lässt. Manche Leser empfinden die Erzählung als repetitiv und den Schreibstil als trocken, was ihn manchmal ermüdend machen kann.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil, der komplexe Themen zugänglich macht.
⬤ Umfassende Darstellung des Krieges, einschließlich der Ursachen und militärischen Ereignisse.
⬤ Bietet eine Makro- und Mikrosicht des Konflikts und beschreibt sowohl Strategien auf höchster Ebene als auch persönliche Erfahrungen von Soldaten.
⬤ Starke Betonung der Auswirkungen der Technologie auf die Kriegsführung.
⬤ Nützlich für Leser, die das Thema noch nicht kennen oder die eine Einführung in den Ersten Weltkrieg suchen.
⬤ Es fehlt an ausreichenden Karten und Zeitleisten zur Unterstützung der Erzählung, so dass es schwierig ist, einigen Ereignissen zu folgen.
⬤ Konzentriert sich stark auf militärische Aspekte und vernachlässigt oft andere wichtige Faktoren wie politische Entwicklungen oder soziale Auswirkungen.
⬤ Präsentiert in erster Linie die britische Perspektive und geht nur begrenzt auf die amerikanische Beteiligung oder deutsche Strategien ein.
⬤ Manche empfinden den Text als repetitiv oder trocken, was die Lektüre mitunter ermüdend macht.
(basierend auf 441 Leserbewertungen)
The First World War
NATIONAL BESTSELLER - Die endgültige Darstellung des Großen Krieges von einem unserer bedeutendsten Militärhistoriker. Elegant geschrieben, klar, detailliert und allwissend.... Keegan ist... vielleicht der beste Militärhistoriker unserer Zeit. -- The New York Times Book Review.
Der Erste Weltkrieg schuf die moderne Welt. Als Konflikt von beispielloser Grausamkeit beendete er abrupt den relativen Frieden und Wohlstand des viktorianischen Zeitalters und entfesselte die Dämonen des zwanzigsten Jahrhunderts wie die mechanisierte Kriegsführung und das Massensterben. Jahrhunderts wie den mechanischen Krieg und das Massensterben. Er trug auch dazu bei, die Ideen einzuführen, die unsere Zeit geprägt haben - die Moderne in der Kunst, neue Ansätze in der Psychologie und Medizin, radikale Gedanken über Wirtschaft und Gesellschaft - und erschütterte damit den Glauben an Rationalismus und Liberalismus, der in Europa seit der Aufklärung vorherrschte.
Der Erste Weltkrieg geht dem Rätsel auf den Grund, wie eine Zivilisation auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit in einen solch ruinösen Konflikt geraten konnte, und führt uns hinter die Kulissen der Verhandlungen zwischen den gekrönten Häuptern Europas (die alle miteinander blutsverwandt waren) und den Ministern und ihren verhängnisvollen Bemühungen, die Krise zu entschärfen. Keegan enthüllt, wie durch ein erstaunliches Versagen der Diplomatie und der Kommunikation ein bilateraler Streit einen ganzen Kontinent verschlingen konnte.
Aber das Herzstück von Keegans großartiger Erzählung ist natürlich seine Analyse des militärischen Konflikts. Mit unübertroffener Autorität und Einsicht stellt er die alptraumhaften Gefechte nach, deren Namen zur Legende geworden sind - darunter Edun, Somme und Gallipoli - und wirft ein neues Licht auf die angewandten Strategien und Taktiken, insbesondere auf den Beitrag von Geografie und Technologie. Nicht minder zentral für Keegans Darstellung ist der menschliche Aspekt. Er macht uns mit den Gedanken der faszinierenden Persönlichkeiten vertraut, die die tragisch unnötige Katastrophe überblickten - von Staatsoberhäuptern wie dem unglücklichen russischen Zaren Nikolaus II. bis hin zu berühmten Kriegstreibern wie Haig, Hindenburg und Joffre. Aber Keegan reserviert seine rührendste persönliche Sympathie für diejenigen, deren individuelle Anstrengungen die Geschichte nicht aufgezeichnet hat - die anonymen Millionen, ununterscheidbar eintönig, undifferenziert beraubt von jedem Fetzen des Glanzes, der das Leben des Mannes an der Waffe traditionell erträglich machte.
Am Ende des Krieges waren drei große Reiche - das österreichisch-ungarische, das russische und das osmanische - zusammengebrochen. Doch wie Keegan zeigt, erstreckte sich die Verwüstung über ganz Europa und prägt die Politik und Kultur des Kontinents bis heute. Seine brillante, panoramische Darstellung dieses gewaltigen und schrecklichen Konflikts ist dazu bestimmt, ihren Platz unter den Klassikern der Weltgeschichte einzunehmen.