Bewertung:

A Distant Mirror von Barbara Tuchman erkundet das turbulente 14. Jahrhundert anhand des Lebens von Enguerrand de Coucy VII, einem französischen Adligen. Das Buch bietet einen detaillierten und zugänglichen Bericht über die Kultur, die Politik und die Auswirkungen von Ereignissen wie dem Hundertjährigen Krieg und dem Schwarzen Tod, so dass es sowohl für Geschichtsinteressierte als auch für Gelegenheitsleser interessant ist. Während die Erzählung sehr detailliert und gut recherchiert ist, weisen einige Kritiker auf mögliche Ungenauigkeiten und eine etwas subjektive moralische Sicht der historischen Ereignisse hin.
Vorteile:⬤ Detailliert und gut recherchiert werden verschiedene Aspekte des Lebens im 14. Jahrhundert behandelt.
⬤ Fesselnde Erzählung, die Geschichte zugänglich und unterhaltsam macht.
⬤ Gekonnte Darstellung der sozialen und politischen Komplexität der damaligen Zeit.
⬤ Starke Charakterentwicklung um Enguerrand de Coucy VII und die Einbeziehung von Nebenfiguren aus der Zeit.
⬤ Hochgeschätzter wissenschaftlicher Hintergrund und Beitrag des Autors zur historischen Literatur.
⬤ Der Umfang des Buches (ca. 700 Seiten) könnte für manche Leser abschreckend sein.
⬤ Kritik an historischen Ungenauigkeiten und allzu subjektiven Interpretationen.
⬤ Einige Leser empfanden die Hauptfigur Enguerrand als langweilig.
⬤ Beschreibende Passagen können von einigen Lesern als übertrieben oder zu langsam empfunden werden.
(basierend auf 516 Leserbewertungen)
Distant Mirror - The Calamitous 14th Century
Das vierzehnte Jahrhundert war die Zeit der sagenumwobenen Kreuzzüge und des Rittertums, der glanzvollen Kathedralen und der großen Schlösser. Es war auch eine Zeit der Grausamkeit und der geistigen Qualen, eine Welt des Chaos und der Pest.
Barbara Tuchman enthüllt meisterhaft die beiden widersprüchlichen Bilder dieser Zeit, indem sie die großen Rhythmen der Geschichte und die Struktur des häuslichen Lebens, wie es gelebt wurde, untersucht: wie die Kindheit aussah, was die Ehe bedeutete, wie Geld, Steuern und Krieg das Leben von Leibeigenen, Adligen und Geistlichen gleichermaßen beherrschten.
Indem sie ihren Untertanen ihre Loyalität, ihren Verrat und ihre schuldhaften Leidenschaften zugesteht, stellt Tuchman das Leben von stolzen Kardinälen, Universitätsgelehrten, Krämern und Schreibern, Heiligen und Mystikern, Juristen und Söldnern und vor allem von Rittern nach. Das Ergebnis ist ein erstaunliches Spiegelbild des mittelalterlichen Europas, eine historische Tour de Force.