
International Court of Justice and Self-Defence in International Law
Die rechtlichen Regeln für die Anwendung von Gewalt zwischen Staaten sind einer der grundlegendsten - und umstrittensten - Aspekte des Völkerrechts. Ein wesentlicher Teil dieses Bereichs ist die Frage, wann und in welchem Umfang ein Staat zur Selbstverteidigung rechtmäßig Gewalt gegen einen anderen Staat anwenden darf.
Die Parameter dieses inhärenten Rechts bleiben jedoch trotz der Bemühungen von Wissenschaftlern und insbesondere des Internationalen Gerichtshofs (IGH) unklar. In diesem Buch wird die aufkeimende Beziehung zwischen dem IGH und dem Recht auf Selbstverteidigung untersucht. Seit 2003 gab es drei wichtige Entscheidungen des IGH, die sich direkt mit dem Recht auf Selbstverteidigung befassten, während es in den 50 Jahren zuvor nur zwei derartige Fälle gab.
Dies ist also ein günstiger Zeitpunkt, um die Rechtsprechung des IGH zu diesem Thema zu überdenken. Dieses Buch ist das erste seiner Art, das die Vorzüge dieser Rechtsprechung umfassend zusammenfasst und bewertet.
Es argumentiert, dass die Beiträge des IGH verwirrend und wenig hilfreich waren und die Unzulänglichkeiten des bestehenden Völkergewohnheitsrechts verstärken. Die grundsätzliche Auffassung des IGH von einem primären Kriterium des "bewaffneten Angriffs", das eine qualitativ schwerwiegende Gewaltanwendung darstellt, wird in Frage gestellt.
Anschließend werden die Ursachen für die Probleme untersucht, die in der Rechtsprechung zu diesem wichtigen Thema aufgetreten sind. Dieses Buch wurde mit dem Lieber Society Book Prize 2009 der American Society of International Law ausgezeichnet.