Bewertung:

Das Buch untersucht die komplexe Rolle der französischen Staatsbahn (SNCF) im Holocaust und konzentriert sich dabei auf die Verantwortlichkeit des Unternehmens, die historische Erinnerung und die Stimmen der Überlebenden. Es fordert die Leser durch sorgfältige Recherchen und ergreifende Erzählungen auf, die Vorstellungen von Opferrolle, Heldentum und Mitschuld zu überdenken.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, aufschlussreich und bietet eine nuancierte Auseinandersetzung mit dem Holocaust und der Mitschuld von Unternehmen. Die Rezensenten lobten den detaillierten historischen Kontext, die Einbeziehung der Geschichten von Überlebenden und das Potenzial des Buches, die Wahrnehmung des Lesers in Bezug auf Verantwortlichkeit und Konflikte zu verändern. Viele fanden, dass das Buch zum Nachdenken anregt und auf aktuelle Diskussionen über die Verantwortung von Unternehmen anwendbar ist.
Nachteile:Einige Leser wiesen auf die langatmige Einleitung hin, die diejenigen abschrecken könnte, die eine unkomplizierte Erzählung suchen. In einigen Rezensionen wurde darauf hingewiesen, dass die Komplexität des Themas für manche Leser überwältigend sein könnte und dass die schweren Themen des Buches nicht für jeden geeignet sind, der eine leichtere Lektüre sucht.
(basierend auf 21 Leserbewertungen)
Last Train to Auschwitz: The French National Railways and the Journey to Accountability
In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Französischen Staatsbahnen (SNCF) für ihre heldenhaften Taten im Krieg gefeiert. Jüngste Debatten und Gerichtsverfahren haben jedoch gezeigt, dass die SNCF als Komplize des Dritten Reichs fungierte und aktiv an der Deportation von 75.000 Juden und anderen Zivilisten in die Todeslager beteiligt war.
Sarah Federman untersucht die miteinander verknüpften Rollen - Täter, Opfer und Held -, die das Unternehmen während der grausamen Jahre des Holocausts einnahm. Auf der Grundlage von Geschichte und Rechtsprechung zeichnet Last Train to Auschwitz den Weg der SNCF zur Rechenschaft in Frankreich und den Vereinigten Staaten nach und gipfelt in einem millionenschweren Vergleich, den die französische Regierung im Namen der Bahngesellschaft geschlossen hat. Die ergreifenden und aufschlussreichen Zeugenaussagen von Überlebenden beleuchten die langfristigen Auswirkungen des Einflusses der Bahn auf den Einzelnen und veranlassen das Unternehmen zu einer überfälligen Wiedergutmachung.
In einer Zeit, in der Unternehmen zunehmend die gleichen Rechte wie Menschen zugestanden werden, zeigt Federman in seinem detaillierten Bericht, welche Verpflichtungen Unternehmen haben, um für die Unterstützung von Regierungen bei der Begehung von Gräueltaten zu büßen. Dieser Band unterstreicht die Notwendigkeit der Integrität von Unternehmen und ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich mit der schwierigen Aufgabe der Wiedergutmachung für vergangenes Leid befassen müssen.