
Narratives of Mass Atrocity: Victims and Perpetrators in the Aftermath
Einzelpersonen können während eines Konflikts mehrere Rollen einnehmen - und ihnen werden diese zugewiesen: Täter können Opfer sein und umgekehrt; Helden können als mitschuldig und kompromittiert neu bewertet werden. Die Annahme dieser genaueren Darstellung der narrativierten Identitäten von Gewalt stellt jedoch ein Problem für Rechenschafts- und Justizmechanismen dar, die auf klaren Rollen beruhen.
Dieses Buch befasst sich mit diesen komplexen, sich manchmal überschneidenden Rollen, wenn Menschen auf Massengewalt in verschiedenen Kontexten reagieren, von internationalen Tribunalen bis hin zu NGO-basierten sozialen Bewegungen. Es bringt die Literatur über Täterschaft mit dem neueren Feld der Opferstudien ins Gespräch und schlägt einen neuen, effektiveren und reflexiven Ansatz für das Engagement in Postkonfliktkontexten vor.
Langfristig positiver Frieden erfordert ein Verständnis der narrativen Dynamik innerhalb und zwischen Gruppen und zeigt, dass die Verwischung der Grenzen zwischen Opfern und Tätern und die Anerkennung ihrer sich überschneidenden Rollen ein entscheidender Bestandteil von Friedenskonsolidierungsprozessen ist. Dieser Titel ist auch als Open Access auf Cambridge Core verfügbar.