Bewertung:

Das Buch wird als leicht zugängliche und gut geschriebene Erforschung eines in der Rechtswissenschaft vernachlässigten Themas gelobt, die sowohl Wissenschaftler als auch Laien anspricht. Es wird jedoch kritisiert, dass es keinen Einblick in das Naturrecht gibt und sich zu sehr auf direkte Zitate stützt, was die Originalbeiträge des Autors schmälert.
Vorteile:⬤ Hervorragende Lektüre
⬤ sowohl für Wissenschaftler als auch für Laien zugänglich
⬤ gut geschrieben
⬤ bietet eine unpolitische Diskussion über die Mentalität des heutigen Gerichtshofs im Vergleich zur Mentalität der Gründerväter.
⬤ Fehlender Einblick in die wahre Bedeutung des Naturrechts
⬤ schränkt die Anwendung auf die Rechtsprechung ein
⬤ verlässt sich stark auf direkte Zitate, wodurch der ursprüngliche Gedanke eingeschränkt wird
⬤ wurde als zu kurz angesehen, wenn die Zitate entfernt wurden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Decline of Natural Law: How American Lawyers Once Used Natural Law and Why They Stopped
Ein Bericht über einen grundlegenden Wandel im amerikanischen Rechtsdenken, von einer Auffassung des Rechts als etwas, das in der Natur zu finden ist, zu einer Auffassung, in der das Recht vollständig eine menschliche Schöpfung ist.
Vor dem späten 19. Jahrhundert spielte das Naturrecht eine wichtige Rolle im amerikanischen Rechtssystem. Anwälte verwendeten es routinemäßig in ihren Argumenten, und Richter stützten sich in ihren Urteilen häufig darauf. Heute hingegen spielt das Naturrecht im Rechtssystem praktisch keine Rolle mehr. Als das Naturrecht zum Handwerkszeug eines Anwalts gehörte, betrachteten die Anwälte die Richter als Finder des Rechts, aber als das Naturrecht aus dem Rechtssystem verschwand, begannen die Anwälte, die Richter stattdessen als Gesetzesmacher zu betrachten.
In The Decline of Natural Law untersucht der renommierte Rechtshistoriker Stuart Banner die Ursachen und Folgen dieses Wandels. Zu diesem Zweck erörtert Banner die Art und Weise, wie Juristen das Naturrecht verwendeten und warum ihnen das Konzept vernünftig erschien. Darüber hinaus untersucht er mehrere langfristige Trends im Rechtsdenken, die die Position des Naturrechts schwächten, darunter die Verwendung schriftlicher Verfassungen, die allmähliche Trennung der Bereiche Recht und Religion, das rasche Wachstum des juristischen Verlagswesens und die Position des Naturrechts in einigen der umstrittensten Rechtsfragen des 19. Schließlich beschreibt er sowohl die Ablehnung des Naturrechts durch den Berufsstand im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als auch die Art und Weise, wie das Rechtssystem auf das Fehlen des Naturrechts reagierte.
Als erstes Buch, das erklärt, wie das Naturrecht einst im amerikanischen Rechtssystem funktionierte, bietet The Decline of Natural Law einen einzigartigen Blick darauf, wie und warum es zu diesem bedeutenden Wandel im juristischen Denken kam, und konzentriert sich insbesondere auf den Wandel von der Vorstellung, dass das Recht etwas ist, das wir finden, zu etwas, das wir machen.