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The Obscene Bird of Night: Unabridged, Centennial Edition
Tief in einem Labyrinth aus muffigen, vergessenen Gängen wühlt Mudito in Stapeln alter Zeitungen. Der stumme Verwalter der verfallenen ehemaligen Abtei wird von einem Zirkel alter Hexen verfolgt, die ihn Stück für Stück in den furchterregenden Imbunche verwandeln wollen: ein verdrehtes Monster, das alle seine Körperöffnungen zugenäht hat und lebendig in seinem eigenen Körper begraben ist.
Einst ging Mudito aufrecht und sprach deutlich; einst war er der persönliche Assistent eines der mächtigsten Politiker Chiles, Jernimo de Azcoita. Einst herrschte er über einen Monsterpalast, der gebaut wurde, um Jeronimos deformierten Sohn vor jeglichem Schönheitsideal zu schützen. Einst schmiedete er ein Komplott mit der weisen Frau Peta Ponce, um Ins, Jernimos Frau, ins Bett zu bekommen.
Mudito war Humberto, Jernimo war stark, Ins war schön - es war einmal... Erzählt mit Stimmen, die sich verschieben und vervielfältigen, zerreißt Der obszöne Vogel der Nacht die Nahtstellen zwischen Herr und Sklave, Reich und Arm, Realität und Alpträumen, Mann und Frau, Selbst und Anderem in einer wahnsinnigen Untersuchung der entsetzlichen Veränderungen, die die Macht der Identität zufügen kann.
Jetzt hat die Starübersetzerin Megan McDowell die klassische Übersetzung überarbeitet und aktualisiert und dabei fast zwanzig Seiten bisher unübersetzten Textes wiederhergestellt, der auf mysteriöse Weise aus der Ausgabe von 1972 gestrichen worden war. Neu und vollständig, mit fehlenden Motiven wiederhergestellt, Handlungen vertieft und Charaktere reicher schattiert, kehrt Donosos pajarito (kleiner Vogel), wie er es nannte, zur Feier des hundertsten Geburtstags seines Autors in voller Pracht zurück, so brillant wie bizarr.