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The Patriot
Ein weiteres brillantes Beispiel für Evan Connells Kunst: Der Patriot handelt von einem amerikanischen Jungen, der mit dem Zweiten Weltkrieg erwachsen wird. Er lernte den Patriotismus seines Vaters kennen und formulierte dann unter dem Eindruck der eigenen Erfahrungen seinen eigenen.
Melvin Isaacs, siebzehn Jahre alt, wurde 1942 Kadett bei der Navy Air Force. Seine Ausbildung zum Flieger war eine Lehre in Sachen Angst und Tod, auch wenn sie wunderbar komische Momente und einen für ihn neuen Sinn für Kameradschaft beinhaltete. Vielleicht war es in der Luft - denn Melvin liebte das Fliegen -, dass die ersten Gefühle des Alleinseins seinen Geist bewegten. Melvin, der das Warum und Wieso seines reglementierten Ausbildungslebens hinterfragte, wurde trotz aller Bemühungen um Konformität zu einem Außenseiter. Dieser Teil des Romans ist eine anrührende und wahrhaftige Mischung aus menschlicher Komödie und Tragödie, und er verkörpert auch Szenen von Flucht und Gefahr, die an reiner Lebendigkeit und einfühlsamem Realismus nicht zu überbieten sind.
Die Geschichte von Melvin nach dem Krieg ist eine Fortsetzung der Absurditäten, die einen Menschen verfolgen können, der so verfasst ist, dass er für sich selbst denken muss. Und hier werden die Implikationen des Romans deutlich. Es ist zum Teil die uralte Geschichte eines Vater-Sohn-Konflikts, der Vorstellungen einer älteren Generation, die für die jüngere unerträglich sind, ein menschliches Dilemma, das keine Lösung zulässt. Es ist auch die Geschichte von Melvins endgültiger Ablehnung des Krieges, von seiner unerschütterlichen Überzeugung, dass der Mensch von heute zum Wohle des Planeten denken und handeln muss, ungeachtet des Slogans von Stephen Decatur. Es gibt zu viele Vorzüge, um sie aufzuzählen und zu preisen, und der Roman wirkt insgesamt wie eine neue Stimme, die eine neue Geschichte dieser altbekannten Welt erzählt.