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The Project-State and Its Rivals: A New History of the Twentieth and Twenty-First Centuries
(Eine neue und originelle Geschichte der Kräfte, die das zwanzigste und einundzwanzigste Jahrhundert geprägt haben).
Wir dachten, wir kennen die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Für viele im Westen war das Urteil nach den beiden Weltkonflikten und dem langen Kalten Krieg klar: Die demokratischen Werte hatten über die Diktatur gesiegt. Aber wenn das zwanzigste Jahrhundert den Triumph des Liberalismus bedeutete, wie viele Intellektuelle verkündeten, warum sind dann die dunklen Impulse dieser Ära - ethnischer Nationalismus, rassistische Gewalt und populistischer Autoritarismus - wiederauferstanden?
The Project-State and Its Rivals bietet eine radikale alternative Interpretation, die uns von den transformierenden Herausforderungen der Weltkriege bis in unsere Zeit führt. Anstelle des traditionellen Narrativs von Innenpolitik und internationalen Beziehungen richtet Charles S. Maier den Blick auf die politischen und wirtschaftlichen Impulse, die die Gesellschaften durch ein Jahrhundert trieben, in dem sowohl territoriale Staaten als auch transnationale Kräfte Macht beanspruchten und dabei mal als Rivalen und mal als Verbündete auftraten. Maier konzentriert sich auf wiederkehrende institutionelle Konstellationen: Projektstaaten, darunter sowohl Demokratien als auch Diktaturen, die nicht nur nach Machterhalt strebten, sondern ihre Gesellschaften umgestalten wollten; neue Formen imperialer Herrschaft; globale Finanznetzwerke; und die internationalen Verbände, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen, die versuchten, das öffentliche Leben durch vermeintlich unpolitische Appelle an Wissenschaft und Ethik zu gestalten.
In dieser Darstellung, die sich auf die Studien des Autors über ein halbes Jahrhundert stützt, lädt Maier dazu ein, das lange zwanzigste Jahrhundert neu zu überdenken. Seine Geschichte der Verstrickungen des Staates mit dem Kapital, des Niedergangs öffentlicher Projekte und der Fragilität des Regierens erklärt das Ausfransen unserer eigenen bürgerlichen Kultur - gibt aber auch Hoffnung auf ihre Wiederherstellung.