Bewertung:

Das Buch „The Language Hoax“ von John H. McWhorter stellt eine energische Kritik an der Sapir-Whorf-Hypothese dar und argumentiert, dass die Sprache zwar das Denken beeinflussen kann, ihre Wirkung aber minimal ist und oft überbewertet wird. McWhorter zeigt anhand einer Fülle von sprachlichen Beispielen, dass Unterschiede in den Sprachen nicht mit signifikanten kognitiven Unterschieden zwischen den Sprechern korrelieren. Der fesselnde Schreibstil und die humorvollen Anekdoten machen das Buch unterhaltsam, aber einige Leser fanden den Fokus im Vergleich zu McWhorters anderen Werken zu eng gefasst.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil mit Humor und faszinierenden Fakten über Sprachen.
⬤ Das Buch ist ein klares Plädoyer gegen die allzu simplen Interpretationen der Sapir-Whorf-Hypothese.
⬤ Das Buch ist zugänglich und bricht komplexe linguistische Konzepte für allgemeine Leser herunter.
⬤ Schärft das Bewusstsein für die Komplexität von Sprache und Denken, ohne in linguistischen Determinismus zu verfallen.
⬤ Die zahlreichen Beispiele aus verschiedenen Sprachen verleihen den Argumenten Tiefe.
⬤ Einige Leser fanden es weniger fesselnd als die anderen Bücher von McWhorter.
⬤ Die Struktur erscheint manchmal etwas unorganisiert oder übermäßig polemisch.
⬤ Einige Kritiken erwähnen einen Mangel an Tiefe oder Belegen für einige Behauptungen.
⬤ Die teilweise dichte Syntax kann es schwierig machen, dem Buch zu folgen.
⬤ Einige Leser äußern ihre Enttäuschung über die Behandlung bestimmter Sprachen und ihrer bedeutenden kulturellen Nuancen.
(basierend auf 52 Leserbewertungen)
The Language Hoax
Im Japanischen gibt es einen Begriff, der sowohl Grün als auch Blau umfasst. Im Russischen gibt es separate Begriffe für dunkles und helles Blau. Bedeutet das, dass Russen diese Farben anders wahrnehmen als Japaner? Kontrolliert und begrenzt die Sprache unser Denken?
Dieses kurze, meinungsstarke Buch befasst sich mit der Sapir-Whorf-Hypothese, die besagt, dass die Sprache, die wir sprechen, die Art und Weise beeinflusst, wie wir die Welt wahrnehmen. Der Sprachwissenschaftler John McWhorter argumentiert, dass diese Vorstellung zwar faszinierend, aber schlichtweg falsch ist. Es ist die Sprache, die Kultur und Weltanschauung widerspiegelt, nicht umgekehrt. Die Tatsache, dass eine Sprache nur ein Wort für essen, trinken und rauchen hat, bedeutet nicht, dass ihre Sprecher den Unterschied zwischen Essen und Trinken nicht verarbeiten, und diejenigen, die das gleiche Wort für blau und grün verwenden, nehmen diese beiden Farben genauso lebhaft wahr wie andere.
McWhorter zeigt nicht nur, wie die Idee von der Sprache als Linse scheitert, sondern auch, warum wir sie unbedingt glauben wollen: Wir sind begierig darauf, die Vielfalt zu feiern, indem wir die Intelligenz von Menschen anerkennen, die vielleicht nicht so denken wie wir. Unser Glaube an diese Idee ist zwar gut gemeint, stellt aber ein Hindernis für ein besseres Verständnis der menschlichen Natur dar und trivialisiert sogar die Menschen, die wir feiern wollen. Die Realität - dass alle Menschen gleich denken - bietet uns eine andere, bessere Möglichkeit, die Intelligenz aller Völker anzuerkennen.