Bewertung:

Robert Citinos „Tod der Wehrmacht“ untersucht das Scheitern der deutschen Streitkräfte 1942 an der Ostfront und in Nordafrika und liefert eine umfassende Analyse, wie die traditionellen deutschen Strategien der bewegungsbasierten Kriegsführung von der materiellen Überlegenheit der Alliierten überwältigt wurden. Citino argumentiert, dass die operativen Prinzipien, die die deutschen Erfolge in früheren Feldzügen gestützt hatten, unter den neuen Realitäten der modernen Kriegsführung zusammenbrachen und zu katastrophalen Niederlagen führten.
Vorteile:⬤ Das Buch ist gut geschrieben und aufschlussreich und bietet eine neue Perspektive auf den Zweiten Weltkrieg und insbesondere auf die Ereignisse von 194
⬤ Citinos gründliche Analyse, seine Liebe zum Detail und seine fesselnde Prosa machen dem Leser komplexe militärische Strategien zugänglich. In vielen Rezensionen werden die gründliche Recherche und die Kombination aus historischer Erzählung und strategischer Analyse gelobt, die das Buch sowohl für Laien als auch für Liebhaber der Militärgeschichte interessant macht.
Einige Rezensenten bemängelten, dass wichtige Schlachten, die parallel zu den Hauptkampagnen stattfanden, nicht behandelt wurden, und behaupteten, das Buch vernachlässige wichtige Aspekte der Ostfront. Kritisiert werden kleinere sachliche Ungenauigkeiten und redaktionelle Versehen, darunter Tippfehler und einige redundante Punkte. Darüber hinaus argumentieren einige, dass die Darstellung der Wehrmacht dunklere historische Realitäten beschönigen könnte, was zu einem möglicherweise verzerrten Verständnis ihrer Rolle im Zweiten Weltkrieg führen könnte.
(basierend auf 55 Leserbewertungen)
Death of the Wehrmacht: The German Campaigns of 1942
Für Hitler und das deutsche Militär war das Jahr 1942 ein entscheidender Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs, als eine überforderte, aber immer noch tödliche Wehrmacht brillante Siege und große Gebietsgewinne durch Patt-Situationen und strategische Rückzüge ersetzte. In dieser umfassenden Neubewertung dieses entscheidenden Jahres zeigt Robert Citino, dass die sich abzeichnende Misere der deutschen Armee ebenso sehr in ihrer Sucht nach dem "Bewegungskrieg" - dem Versuch, den Feind in "kurzen und lebhaften" Feldzügen zu zerschlagen - wie in Hitlers zutiefst fehlerhafter Kriegsführung wurzelte.
Von den überwältigenden operativen Siegen bei Kertsch und Charkow im Mai bis zu den katastrophalen Niederlagen bei El Alamein und Stalingrad bietet Death of the Wehrmacht eine augenöffnende neue Sicht auf dieses entscheidende Jahr. Aufbauend auf seiner viel beachteten Kritik in The German Way of War zeigt Citino, wie sich die Feldzüge von 1942 in die jahrhundertealten Muster der preußisch-deutschen Kriegführung einfügten und letztlich Hitlers Expansionsbestrebungen zum Verhängnis wurden. Er untersucht jeden größeren Feldzug und jede Schlacht auf dem russischen und nordafrikanischen Kriegsschauplatz während des gesamten Jahres, um zu beurteilen, wie ein auf schnelle und entscheidende Siege ausgerichtetes Militär damit zurechtkam, als sich das Blatt gegen es wendete.
Citino rekonstruiert auch die Sicht der deutschen Generäle auf den Krieg und beleuchtet die zahlreichen Eventualitäten, die zu günstigeren Ergebnissen hätten führen können. Darüber hinaus verweist er auf die verhängnisvolle extreme Aggressivität deutscher Befehlshaber wie Erwin Rommel und bewertet, wie das deutsche Kommandosystem und sein Bekenntnis zur "Unabhängigkeit der unterstellten Befehlshaber" unter der Fuchtel Hitlers und des Generalstabschefs General Franz Halder litt.
Das Jahr 1942 markierte nicht nur den Wendepunkt eines Krieges, sondern auch den Tod eines sehr alten und traditionellen Musters der Kriegsführung, da die klassische "deutsche Art des Krieges" den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts nicht gewachsen war. Citinos bemerkenswertes Werk, das meisterhafte Recherchen mit einer fesselnden Erzählung verbindet, bietet einen frischen und aufschlussreichen Blick darauf, wie eine der mächtigsten Armeen der Geschichte in ihrem Streben nach Weltherrschaft zu scheitern begann.