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The German Way of War: From the Thirty Years' War to the Third Reich
Für Friedrich den Großen war das Rezept für die Kriegsführung einfach: kurz und lebendig - Kriege, die auf schnellen, kraftvollen und entscheidenden militärischen Operationen beruhten. Robert Citino nimmt uns mit auf einen dramatischen Marsch durch die preußische und deutsche Militärgeschichte, um zu zeigen, wie sich dieses ursprüngliche Motto immer wieder bewahrheitet hat.
Citino konzentriert sich auf die operative Kriegsführung, um die Kontinuität der deutschen Feldzüge von der Zeit Kurfürst Friedrich Wilhelms und seiner großen "Schlittenfahrt" gegen die Schweden bis zum Zeitalter Adolf Hitlers und dem Blitzkrieg vor den Toren Moskaus aufzuzeigen. Dabei unterstreicht er die Rolle, die die preußische Armee dabei spielte, einen kleinen, verletzlichen Staat in die Reihen der europäischen Mächte zu erheben, beschreibt, wie die Siege des 19. Jahrhunderts über Österreich und Frankreich die deutsche Armee zur angesehensten in Europa machten, und zieht die Lehren aus den Schützengräben des Ersten Weltkriegs.
Durch diesen langen Blick enthüllt Citino ein wesentliches, wiederkehrendes Muster - gekennzeichnet durch schnelle Truppenbewegungen und Überraschungsangriffe, Manöver zur Umgehung des Gegners und die Entschlossenheit, den Gegner zu vernichten -, das es den Deutschen ermöglichte, Armeen zu bekämpfen, die oft größer waren als ihre eigenen. Er hebt die Aggressivität der preußischen und deutschen Befehlshaber hervor, die darauf trainiert waren, den Feind zu finden und immer wieder anzugreifen, und zerstört den Mythos der Auftragstaktik, der durch die Unabhängigkeit der untergeordneten Befehlshaber ersetzt wurde. Er interpretiert auch bekannte Operationen wie Moltkes Feldzug von 1866 und den Eröffnungsfeldzug von 1914 neu und stellt dem Leser weniger bekannte, aber wichtige Schlachten wie Langensalza und Annaberg vor.
Wie Citino zeigt, wurde die deutsche Art des Krieges durch die Entwicklung einer weithin akzeptierten und tief verwurzelten Militärkultur gefördert, die Aggression unterstützte und belohnte. Sein Buch bietet einen neuen Blick auf eines der bemerkenswertesten, angesehensten und geschmähten Militärs des letzten halben Jahrtausends und ist ein weiterer hervorragender Beitrag zur Geschichte der operativen Kriegsführung.