Bewertung:

Tom Nichols' *The Death of Expertise* setzt sich kritisch mit dem Trend auseinander, Experten zugunsten von persönlichen Meinungen und Fehlinformationen zu entlassen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Internet und den sozialen Medien. Während viele Leser das Buch als aufschlussreich und einen notwendigen Weckruf über die Gefahren des Anti-Intellektualismus empfanden, stellten andere die Aktualisierungen der zweiten Auflage in Frage, insbesondere im Vergleich zur ersten.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert
⬤ klar und fesselnd geschrieben
⬤ bietet eine ausgewogene Perspektive auf die Ablehnung von Fachwissen
⬤ beleuchtet wichtige Fragen bezüglich des öffentlichen Vertrauens in Fachleute und Fehlinformationen
⬤ enthält wichtige Aktualisierungen in Bezug auf die COVID-19-Pandemie.
⬤ Einige Leser waren der Meinung, dass sich die zweite Auflage nicht wesentlich von der ersten unterscheidet
⬤ andere fanden, dass es an historischem Kontext dazu fehlt, wie sich Gesellschaften von früheren anti-intellektuellen Perioden erholt haben
⬤ kritisierten, dass die Analyse, obwohl sie fesselnd ist, möglicherweise nicht diejenigen erreicht, die sie am dringendsten benötigen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Death of Expertise: The Campaign Against Established Knowledge and Why It Matters
Aufbauend auf seiner enorm erfolgreichen ersten Ausgabe bestätigt Tom Nichols seine These, dass Ereignisse wie die COVID-Pandemie beweisen, dass der Angriff auf das Fachwissen nur noch intensiver geworden ist.
Die vollständig aktualisierten Kapitel befassen sich weiterhin mit der Frage, wie Technologie und steigendes Bildungsniveau den Menschen mehr Informationen als je zuvor zugänglich gemacht haben. Diese gesellschaftlichen Errungenschaften haben jedoch auch dazu beigetragen, eine Welle narzisstischer und fehlgeleiteter intellektueller Gleichmacherei anzuheizen, die sachkundige Debatten über eine Vielzahl von Themen lahmgelegt hat. In den letzten Jahren hat dies mit dem Aufkommen von Populismus und Verschwörungstheorien eine neue Dimension erreicht. Alle Stimmen, selbst die lächerlichsten, verlangen, gleich ernst genommen zu werden, und jede gegenteilige Behauptung wird als undemokratisches Elitedenken abgetan.
Tom Nichols' The Death of Expertise, Second Edition, geht der Frage nach, wie es zu dieser Ablehnung von Experten gekommen ist: die Offenheit des Internets, das Aufkommen eines Kundenzufriedenheitsmodells in der Hochschulbildung, die Umwandlung der Nachrichtenindustrie in eine 24-Stunden-Unterhaltungsmaschine und vor allem die Wahl von Donald Trump. Paradoxerweise hat die zunehmend demokratische Verbreitung von Informationen nicht zu einer gebildeten Öffentlichkeit geführt, sondern stattdessen ein Heer von schlecht informierten und wütenden Bürgern hervorgebracht, die intellektuelle Leistungen anprangern. Wenn die Bürgerinnen und Bürger glauben, dass niemand mehr weiß als die anderen, laufen die demokratischen Institutionen selbst Gefahr, entweder dem Populismus oder der Technokratie oder im schlimmsten Fall einer Kombination aus beidem zu verfallen.