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Sound: An Acoulogical Treatise
Das 1998 erstmals auf Französisch erschienene und 2010 überarbeitete Buch Sound von Michel Chion befasst sich mit den philosophischen, interpretatorischen und praktischen Fragen, die unsere Begegnungen mit Klang bestimmen. Chion untersucht, wie kulturelle Institutionen bestimmte Klänge gegenüber anderen privilegieren und wie falsche Unterscheidungen zwischen Lärm und Klang die Art und Weise bestimmen, wie wir bestimmte Klänge hören und bewerten.
Er kritisiert die hartnäckige Tendenz, Klänge in Bezug auf ihre Quellen zu verstehen, und plädiert für "akusmatisches" Hören - Hören ohne visuellen Zugang zur Ursache eines Klangs -, um uns von Hörgewohnheiten und Vorurteilen zu befreien. Dennoch lässt sich der Klang ebenso wenig auf bloße Wahrnehmungsphänomene reduzieren, wie er in den Wissenschaften der Akustik und Physiologie erfasst wird.
Chion erinnert uns daran, dass eine Vielzahl sprachlicher, sensorischer, kultureller, institutioneller sowie medien- und technologiespezifischer Faktoren mit Klangerfahrungen interagieren und diese prägen, und er untersucht sie eingehend. Indem er diese Wechselwirkungen hinterfragt, regt Chion uns dazu an, darüber nachzudenken, wie wir unsere Ohren für neue Klänge öffnen, differenziertere und informiertere Zuhörer werden und die Zusammenhänge zwischen unserem Hören und unserem Handeln besser verstehen können.