Bewertung:

Dream of Ding Village von Yan Lianke schildert die verheerenden Auswirkungen der AIDS-Epidemie in einem chinesischen Dorf auf dem Lande, die durch korrupte Praktiken der Blutsammlung ausgelöst werden. Der Roman verbindet tiefe Tragik mit scharfen Bildern und offenbart die gesellschaftlichen und persönlichen Folgen von Gier und Ignoranz inmitten einer historischen Krise. Die Erzählung setzt einen toten Erzähler ein und umfasst Themen wie familiäre Bindungen und moralischen Verfall, während der Inhalt und die emotionale Schwere des Romans einen bleibenden Eindruck beim Leser hinterlassen.
Vorteile:Der Roman ist gekonnt geschrieben und übersetzt und trotz des schweren Themas in leicht verständlicher Prosa verfasst. Er bietet lebendige Bilder und scharfe, aussagekräftige Beschreibungen, die den Schauplatz und die Figuren zum Leben erwecken. Die Erzählung ist fesselnd und einnehmend und ruft starke emotionale Reaktionen hervor. Die Leserinnen und Leser schätzen die historische Bedeutung sowie die Tiefe der Charaktere, insbesondere des liebevollen und sympathischen Großvaters. Das Buch ist wegen seiner komplexen Darstellung eines ernsten Problems in der chinesischen Gesellschaft sehr zu empfehlen.
Nachteile:Die Thematik ist äußerst düster und schwierig, so dass es für diejenigen, die leichte oder unterhaltsame Lektüre suchen, nicht geeignet ist. Einige Leser fühlten sich trotz der emotionalen Tiefe der Erzählung von den Charakteren losgelöst. Der Schreibstil wurde bisweilen als jugendlich beschrieben, was von den ernsten Themen ablenken könnte. Außerdem wurden einige Ungereimtheiten in der Übersetzung oder in der Klarheit der Erzählung festgestellt, die die Leser verwirren könnten.
(basierend auf 27 Leserbewertungen)
Dream of Ding Village
Einer der Meister der modernen chinesischen Literatur“ Jung ChangEin erschütternder Roman, der die Zerstörung einer Gemeinschaft im kommunistischen China nachzeichnet. Aus der Sicht des kleinen Jungen Xiao Qiang erzählt dieser bewegende Roman die tragische Geschichte des Skandals um die Verunreinigung von Blut in der chinesischen Provinz Henan.
Auf der Suche nach einer Möglichkeit, das Dorf Ding aus der Armut zu befreien, eröffnen dessen Leiter und Organisatoren Blutplasma-Sammelstationen in der Hoffnung, das Plasma an Bedürftige zu verkaufen. Zunächst ist das Projekt ein kommerzieller Erfolg. Doch schon bald werden ganze Gemeinschaften ausgelöscht, nachdem sie sich mit HIV infiziert haben.
Während Xiao das Schicksal des Dorfes Ding schildert, wird seine Familie durch Misstrauen und Vergeltung auseinandergerissen... Eine niederschmetternde Kritik an Chinas rasender Entwicklung' Guardian.