Bewertung:

Die Amateurehe erforscht die Herausforderungen und die Komplexität der Ehe anhand des Lebens von Pauline und Michael, das allgemeinere Fragen der Liebe, des Selbstbewusstseins und der Familiendynamik über mehrere Jahrzehnte widerspiegelt. Während einige Leser das Buch ergreifend und nachvollziehbar finden, sind andere der Meinung, dass es deprimierend ist und es ihm an Tiefe fehlt.
Vorteile:⬤ Tief einfühlsame Charaktere, die real und nachvollziehbar sind.
⬤ Fesselnde Erzählung mit lebhaften Bildern von Baltimore und gut ausgearbeiteter Prosa.
⬤ Einfühlsame Erkundung von Ehe, Familienleben und gesellschaftlichen Einflüssen.
⬤ Die Fähigkeit, starke Emotionen hervorzurufen, von Lachen bis zu Tränen.
⬤ Fängt den Lauf der Zeit und die Komplexität von Beziehungen überzeugend ein.
⬤ Einige Leser finden die Geschichte deprimierend und vermissen eine positive Auflösung.
⬤ Das abrupte Ende hinterlässt bei manchen ein unbefriedigendes Gefühl.
⬤ Der Dialog wirkt manchmal etwas gestelzt.
⬤ Das Tempo wird von manchen als langsam empfunden, mit langwierigen Konflikten.
⬤ Das Kleingedruckte im Buch macht das Lesen für manche unangenehm.
(basierend auf 325 Leserbewertungen)
The Amateur Marriage
Von der unnachahmlichen Anne Tyler, ein reichhaltiger und fesselnder Roman über eine ungleiche Ehe - und ihre Folgen, die drei Generationen umspannen.
Sie schienen das perfekte Paar zu sein - jung, gut aussehend, wie füreinander geschaffen. In dem Moment, als Pauline, eine Fremde im polnischen Viertel Eastern Avenue in Baltimore (obwohl sie nur zwanzig Minuten entfernt wohnte), den Lebensmittelladen seiner Mutter betrat, war Michael hin und weg. Und in der Hitze des Zweiten Weltkriegs werden sie zu einer überstürzten Hochzeit getrieben. Aber sie hätten nie heiraten dürfen.
Pauline, impulsiv und unpraktisch, stolpert durch das Leben; Michael, behäbig, vorsichtig und urteilend, geht bedächtig vor. Während andere junge Ehepaare, die anfangs ebenso unwissend waren, mit der Zeit an Erfahrung zu gewinnen schienen, bleiben Pauline und Michael Amateure. Mit der Zeit fordern ihre törichten Streitereien ihren Tribut. Selbst als sie sich fast dreißig Jahre später als liebevolle, sofortige Eltern eines kleinen Enkels namens Pagan wiederfinden, den sie aus Haight-Ashbury retten, können sie ihre tief verwurzelten Differenzen nicht überwinden. Die flatterhafte Pauline klammert sich an die Vorstellung, dass die Risse immer wieder geflickt werden können. Für den unnachgiebigen Michael werden sie unerträglich.
Vom Geräusch der Registrierkasse im alten Lebensmittelladen bis zum Jargon der Gegenkultur der sechziger Jahre, von den Miniröcken bis zur vielschichtigen Kleidung der späteren Jahre fängt Anne Tyler die anregenden Nuancen des Alltagslebens in diesen Jahrzehnten mit einer so treffenden Präzision ein, dass jede Seite ein Lächeln des Wiedererkennens hervorruft. Während jede der konkurrierenden Stimmen Zeugnis ablegt, werden wir immer tiefer in die komplexen Verstrickungen des Familienlebens in diesem klugen, einfühlsamen und tief empfundenen Roman hineingezogen.