Bewertung:

Die Rezensionen spiegeln eine vielschichtige Rezeption von Anthony Trollope's „The Way We Live Now“ wider, das wegen seiner lebendigen Darstellung der viktorianischen Gesellschaft, der Themen Habgier und Sozialsatire als Meisterwerk gepriesen wird, aber auch wegen seiner langatmigen Prosa und veralteten Stereotypen kritisiert wird. Viele Leser finden, dass die Charaktere mit zeitgenössischen Themen in Verbindung gebracht werden können, doch einige sind der Meinung, dass Trollope mit seinen Texten einen anerzogenen Geschmack trifft, der für moderne Leser eine Herausforderung darstellt. Insgesamt regt der Roman zum Nachdenken über die menschliche Natur und gesellschaftliche Schwächen über Generationen hinweg an.
Vorteile:Meisterhafte Charakterisierungen, aufschlussreiche Gesellschaftssatire, relevante Themen, die in der modernen Gesellschaft Widerhall finden, fesselnde Erzählungen und eine nuancierte Erforschung der menschlichen Natur. Viele Leserinnen und Leser lobten das Buch für seine Tiefe und Komplexität und fanden, dass es eine aussagekräftige Reflexion gesellschaftlicher Themen von damals und heute ist.
Nachteile:Langatmige und bisweilen ermüdende Prosa, übermäßige Details und das Vorhandensein veralteter Stereotypen, insbesondere in Bezug auf jüdische Charaktere. Einige Leser empfanden es als langweilig oder übermäßig dramatisch, was darauf hindeutet, dass es für diejenigen, die Trollope noch nicht kennen, nicht der beste Einstieg in sein Werk ist.
(basierend auf 193 Leserbewertungen)
The Way We Live Now
Inspiriert von den Finanzskandalen seiner Zeit, ist The Way We Live Now ein Porträt einer von Gier korrumpierten Gesellschaft, das auch bei modernen Lesern noch nachhallt. Die Geschichte spielt im viktorianischen London der 1870er Jahre, und die Charaktere setzen sich aus einem bunten Haufen von Finanziers, Investoren und entschlossenen Aufsteigern der Gesellschaft zusammen.
Trotz der Gerüchte über seine unappetitliche Vergangenheit ist Augustus Melmotte so wohlhabend, dass die Londoner Gesellschaft ihn mit offenen Armen empfängt. Der Eintritt des skrupellosen Finanziers in die Gesellschaft fördert nicht nur seine Eisenbahnbetrügereien, sondern bringt auch seine Tochter auf den Heiratsmarkt. Ihr bevorzugter Verehrer, Sir Felix Carbury, ist ein mittelloser Nichtsnutz, dessen Mutter nach literarischem und finanziellem Erfolg strebt, nicht so sehr durch das Schreiben guter Bücher, sondern durch den Einsatz ihrer weiblichen Reize, um weiterzukommen.
Eine ganze Reihe weiterer Schurken und Gauner bevölkern die Seiten dieser Geschichte, die als Satire beginnt und als köstliche Gesellschaftskomödie endet. Bei seiner Veröffentlichung 1875 von den Kritikern abgelehnt, gilt The Way We Live Now heute als Anthony Trollope's Meisterwerk.