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The Making of Minjung: Democracy and the Politics of Representation in South Korea
In dieser umfassenden intellektuellen und kulturellen Geschichte der Minjung-Bewegung in Südkorea zeigt Namhee Lee, wie die Bewegung in den 1970er und 1980er Jahren als Reaktion auf das repressive autoritäre Regime entstand und aus dem weit verbreiteten Gefühl erwuchs, dass die gescheiterte Geschichte des Landes die koreanische Identität zutiefst unvollständig machte. The Making of Minjung fängt die Bewegung in ihren vielen Dimensionen ein, zeigt ihren intellektuellen Werdegang als Diskurs und ihre Wirkung als politische Bewegung und wirft die Frage auf, wie Intellektuelle die Minjung repräsentierten.
Lees Porträt stützt sich auf ein breites Spektrum von Quellen: Pamphlete aus dem Untergrund, Tagebücher, Gerichtsdokumente, zeitgenössische Zeitungsberichte und Interviews mit Teilnehmern. Tausende von Studenten und Intellektuellen verließen in dieser Zeit die Universitäten und wurden Fabrikarbeiter, wodurch eine in der Weltgeschichte vielleicht einmalige Allianz zwischen Intellektuellen und Arbeitern entstand. Gleichzeitig belebten Minjung-Kulturaktivisten das traditionelle Volkstheater neu, schufen eine neue Minjung-Literatur und beeinflussten religiöse Praktiken und akademische Disziplinen.
In seiner transformativen Tragweite ist das Minjung-Phänomen mit den bekannteren zeitgenössischen Bewegungen in Südafrika, Lateinamerika und Osteuropa vergleichbar. Das Verständnis der Minjung-Bewegung ist wesentlich für das Verständnis des jüngsten Widerstands Südkoreas gegen den Einfluss der USA.
Neben dem bekannten wirtschaftlichen Wandel hat Südkorea auch einen tiefgreifenden sozialen und politischen Wandel erlebt. Die Minjung-Bewegung hat diesen Wandel vorangetrieben, und dieses Buch erzählt ihre Geschichte umfassend und kritisch.