
Woman in Art: Helen Rosenau's 'Little Book' of 1944
(Griselda Pollock stellt in dieser neuen, farbigen Ausgabe von Helen Rosenaus Buch Woman in Art aus dem Jahr 1944 eine wichtige feministische Vorläuferin wieder vor)
Helen Rosenau (1900-1984) gehörte zu den einflussreichen europäischen jüdischen Intellektuellen, die in den 1930er Jahren nach Großbritannien und in die Vereinigten Staaten flohen und aufregende Innovationen in den Methoden der Kunstgeschichte mitbrachten. Nur Rosenau stellte jedoch das Geschlecht in den Mittelpunkt ihrer Analyse. Das Ergebnis - ihr Buch Woman in Art: From Type to Personality - ist ein feministisches kunsthistorisches Projekt, das heute noch genauso relevant ist wie bei seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1944. Rosenau stützt sich dabei auf zeitgenössische Gender-Diskussionen in Anthropologie, Philosophie, Soziologie, Recht, Theologie, Geschichte und Literatur.
In diesem neuen Band, der kurz vor dem achtzigsten Jahrestag der Erstveröffentlichung erscheint, wird Rosenaus gelehrter und leicht zugänglicher Text durch persönliche Erinnerungen von Adrian Rifkin, der einst ihr Schüler war, durch neue Forschungen über die Erfahrung von Flüchtlingen von Rachel Dickson und durch ein Porträt von Rosenau als feministische Intellektuelle von Griselda Pollock eingeleitet. Im Gespräch mit dieser neuen Fassung des Originaltextes, die reichlich mit Farbbildern illustriert ist, bietet Pollock aufschlussreiche neue Lesarten von Schlüsselaspekten von Rosenaus Methoden, Konzepten, Argumenten und Interpretationen berühmter Kunstwerke und legt den Platz von Rosenaus "kleinem Buch von 1944" in den Historiographien sowohl des feministischen Denkens als auch der modernen Kunstgeschichte über zwei Jahrhunderte hinweg fest.
Ein digitales Faksimile von Woman in Art (1944) finden Sie im Internet Archive (archive.org)