
The Birth of Moses and the Buddha: A Paradigm for the Comparative Study of Religions
Als Reaktion auf das in jüngster Zeit wieder aufkeimende jüdische Interesse am Buddhismus unternimmt Sasson den ersten ernsthaften akademischen Versuch, die Gemeinsamkeiten zwischen den Gründern der beiden Religionen, Moses und Buddha, aufzudecken. Da es sich eher um eine Studie der Traditionen als um eine historische Untersuchung handelt, ist Sasson in der Lage, verschiedene Arten von Materialien aus biblischen und nichtbiblischen sowie aus frühen buddhistischen Pali- und Sanskrit-Quellen zusammenzuführen.
Sie stellt die auffallenden Ähnlichkeiten zwischen den Lebensmustern der beiden Führer fest. Beide wurden als Prinzen erzogen und beide verließen schließlich ihre üppige Erziehung, um etwas Höheres zu entdecken. Ihre Mütter spielen eine herausragende Rolle in den Erzählungen über ihre Geburten, während ihre Väter oft nicht erwähnt werden.
Beide wurden von Licht umgeben geboren und verkörperten wundersame Eigenschaften.
Aber es gibt auch einige ziemlich gravierende Unterschiede, die es diesen beiden kolossalen Gestalten ermöglichen, ihre Einzigartigkeit und Bedeutung zu bewahren. Moses war ein Mann, der von einer höheren Macht für eine bestimmte Aufgabe auserwählt wurde, ein Mensch, der als Werkzeug der Gottheit diente.
Im Gegensatz dazu war der Buddha ein Mensch, dessen Mission selbstbestimmt war und sich im Laufe der Zeit verwirklichte. Moses lebte ein Leben, der Buddha lebte viele. Der Buddha wurde zum Symbol menschlicher Vollkommenheit; Moses wurde von seiner Tradition trotz - oder vielleicht gerade wegen - seiner persönlichen Schwächen geschätzt.
Und obwohl Moses oft als der Begründer der israelitischen Religion dargestellt wird, folgte der Buddha einfach dem Plan, den die Buddhas vor ihm entworfen hatten. Das Programm dieser Studie geht über den Vergleich und die Gegenüberstellung der beiden Figuren hinaus. Sasson argumentiert, dass das von ihr gewählte vergleichende Modell Lehren und Prioritäten einer Religion hervorheben kann, die sonst vielleicht verborgen bleiben.
Auf diese Weise kann die Geburt von Moses und Buddha als Paradigma für das vergleichende Studium der Religionen dienen.