Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Jewels, Jewelry, and Other Shiny Things in the Buddhist Imaginary
Entsagung ist ein zentraler Wert in der buddhistischen Tradition, aber der Buddhismus ist nicht unbedingt streng. Juwelen - zusammen mit himmlischen Blumen, Strahlen aus Regenbogenlicht und schillernden Gottheiten - prägen die Literatur und die materielle Realität der Tradition. Sie schmücken Tempel, füllen Reliquienschreine, werden als Metaphern verwendet und sprießen aus imaginären Buddha-Feldern. Darüber hinaus spiegeln Juwelen eine besondere Art von Währung wider, die oft verwendet wird, um die buddhistische Welt in Schwung zu bringen: Verdienst im Austausch gegen Reichtum. Unabhängig davon, ob die buddhistische Gemeinschaft die Notwendigkeit von Juwelen theoretisch überwunden hat oder nicht, sind Juwelen - und das Paradox, das sie darstellen - überall präsent. Die Wissenschaft hat oft über diese Pracht hinweggesehen und stattdessen die Theorie des Verzichts bevorzugt, aber in diesem Band betrachten Gelehrte aus einem breiten Spektrum von Disziplinen die Rolle, die Juwelen in der buddhistischen Vorstellungswelt spielen, und stellen sie zum ersten Mal in den Mittelpunkt.
Nach einer Einleitung, die die farbenfrohe Geschichte des Smaragd-Buddhas, eines der berühmtesten Juwelen der Welt, erzählt, erforschen die Kapitel die Funktion von Juwelen als persönliche Identifikationsmerkmale in buddhistischen und anderen indischen religiösen Traditionen, Buddhaghosas Kommentar zum Juwelen-Sutta, das Paradox des mit Juwelen geschmückten Status des Buddhas vor und nach der Entsagung und die Verbindung zwischen Juwelen, Pracht und Tugend im frühen Buddhismus. Die Newars von Nepal stehen im Mittelpunkt eines Kapitels, das sich mit ihrer Gemmologie und den Assoziationen zwischen Edelsteinen und himmlischen Gottheiten befasst. Die Autoren analysieren den Reliquienschrein des Fünften Dalai Lama, der als "einziger Schmuck der Welt" bekannt ist, die Umwandlung von Reliquienjuwelen in kostbare Substanzen und ihre Verbindung zur Piprahwa-Stupa in Nordindien und zur Nanjing-Porzellanpagode. Die letzten Kapitel bieten detaillierte Studien über die rituelle Beschäftigung mit der Gottheit Avalokiteśvara, die als wunscherfüllendes Juwel bekannt ist, und ihre Rolle in der neuen japanischen religiösen Laienbewegung Shinnyo-en.
Das fesselnde und leicht zugängliche Buch Jewels, Jewelry, and Other Shiny Things in the Buddhist Imaginary (Juwelen, Schmuck und andere glänzende Dinge im buddhistischen Imaginären) bietet den Lesern die Möglichkeit, ein weit verbreitetes Missverständnis über den Buddhismus zu überwinden und seine gelebte Tradition in eine breitere Diskussion zu bringen.