Bewertung:

Governing the Present ist eine Zusammenstellung von Werken von Miller und Rose, die das Verständnis von Foucaults Konzept der Gouvernementalität vertieft. Sie untersucht die Entwicklung des Regierens in verschiedenen Epochen und bietet eine differenzierte Perspektive auf die Machtausübung, auch wenn es ihr in einigen Bereichen an Vollständigkeit mangelt.
Vorteile:Die Einleitung wird für ihre Klarheit und Zugänglichkeit gelobt, die komplexe Ideen verständlich macht. Die Aufsätze bieten wertvolle Einblicke in die moderne Machtdynamik und beziehen eine Vielzahl von Theoretikern und Disziplinen ein, was den interdisziplinären Charakter der Gouvernementalitätsstudien unterstreicht. Einige Aufsätze, insbesondere „Mobilisierung des Verbrauchers“, zeichnen sich durch ihre empirische Fundierung und gründliche Analyse aus.
Nachteile:Bei vielen Aufsätzen handelt es sich um Nachdrucke bereits veröffentlichter Arbeiten, was ihre Tiefe einschränken kann. Die Sammlung geht nicht vollständig auf alle Aspekte der Gouvernementalität ein, insbesondere nicht auf die Rolle der souveränen Macht, und einige Kapitel sind weniger detailliert, als der Leser hoffen könnte. Außerdem werden einige Debatten über zeitgenössische Themen wie Risiko und Migration nicht angemessen untersucht.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Governing the Present: Administering Economic, Social and Personal Life
Die Literatur zum Thema Gouvernementalität hat in den letzten zehn Jahren in den Sozialwissenschaften einen großen Einfluss gehabt, und ein großer Teil davon hat sich auf die Pionierarbeit von Peter Miller und Nikolas Rose gestützt.
In diesem Band werden zum ersten Mal die wichtigsten Beiträge aus ihrer Arbeit zusammengeführt, darunter solche, die den grundlegenden Rahmen, die Konzepte und das Ethos dieses Ansatzes zur Analyse politischer Macht und des Staates darlegen, und andere, die spezifische Bereiche des Verhaltens analysieren, vom Marketing bis zum Rechnungswesen und vom psychologischen Management von Organisationen bis zur Steuerung des Wirtschaftslebens. Der Band vereint empirische Arbeiten über die Steuerung des wirtschaftlichen, sozialen und persönlichen Lebens und zeigt deutlich, wie wichtig es ist, diese als gemeinsame Phänomene und nicht als getrennte Bereiche zu analysieren, und stellt einige liebgewonnene Grenzen zwischen Disziplinen und Themenbereichen in Frage.
Durch die Verknüpfung von Programmen und Strategien für die Verwaltung dieser verschiedenen Bereiche mit der Herausbildung von Subjektivitäten und dem Wandel der Ethik werfen die Beiträge ein neues Licht auf einige der wichtigsten Fragen der zeitgenössischen sozialwissenschaftlichen Modernität, Demokratie, Reflexivität und Individualisierung. Dieser Band ist unverzichtbar für alle, die sich - unabhängig von der Disziplin der Sozialwissenschaften - für die Konzepte und Methoden interessieren, die für eine kritische empirische Analyse der Machtverhältnisse in unserer Gegenwart notwendig sind.