Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
The Ghosts of Modernity
Jean-Michel Rabat, der bedeutende französische Joyceaner, verbindet psychoanalytische und philosophische Konzepte, um die Geschichte der Moderne neu zu lesen und dem Begriff „Modernismus“ eine genauere Bedeutung zu geben.
Rabat konzentriert sich dabei auf ein einziges Thema: die geisterhafte Natur der Moderne. Indem er eine Geschichte des Begriffs der Moderne in dem Bewusstsein schreibt, dass das radikal Neue oft den Auswirkungen der Rückkehr des Verdrängten unterworfen war, analysiert Rabat den Begriff des Verlusts in verschiedenen Bereichen: in der Freudschen Ästhetik der Farbe, in der Literaturgeschichte und in der Philosophie.
Die postmoderne Faszination für ein verlorenes Objekt erlaubt es, die Grenzen von Begriffen wie „Moderne“ und „Postmoderne“ neu zu überdenken. Die Schlussfolgerung verknüpft all diese Motive, von Joyce bis Barthes, miteinander und zeigt ihre theoretische Grundlage in Marx' Ideologiekritik und in Freuds Betrachtung der Trauer. Von der Analyse der „Farbe“ als undenkbarem Diskursobjekt bis hin zu einer Ästhetik des Undarstellbaren weist Rabat auf die Möglichkeit einer „Ethik der Trauer“ hin, die in der Lage zu sein scheint, die Sackgasse der Geschichte zu überwinden, deren Ende sie zu ewiger Wiederholung verdammt.
Dieses Werk wird einen breiten Kreis von Gelehrten ansprechen. Sein starker französischer und kontinentaler Akzent findet Anwendung in der Literaturwissenschaft, insbesondere in der Anglistik, Französistik und Komparatistik.