
The Graphic Novel
Die in diesem Band versammelten Aufsätze wurden erstmals auf der internationalen und interdisziplinären Konferenz über die Graphic Novel vorgestellt, die im Jahr 2000 vom Institut für Kulturwissenschaften (Universität Löwen) ausgerichtet wurde. Die auf der Konferenz erörterten Themen sind zweifacher Art.
Zum einen geht es um die Darstellung von Traumata, ein Thema, das sich per definitionem jedem denkbaren spezifischen Bereich entzieht. Zweitens geht es um ein breites Spektrum von Themen im Zusammenhang mit dem Konzept des "visuellen Erzählens", ein Thema, das nur durch den Vergleich möglichst vieler Medien und Praktiken untersucht werden kann. Die Aufsätze dieses Bandes sind in zwei große Teile gegliedert, die sich entweder auf ein allgemeineres Thema oder auf einen ganz bestimmten grafischen Autor konzentrieren.
Der erste Teil des Buches, "Gewalt und Trauma in der Graphic Novel", beginnt mit einer Reihe von Überlegungen zur Darstellung von Gewalt in literarischen und visuellen Graphic Novels und setzt sich fort mit einer ganzen Reihe von genauen Lektüren von Graphic Novels von Art Spiegelman (Maus I und II) und Jacques Tardi (dessen Meisterwerk "C'? tait la guerre des tranch? es" noch immer auf seine vollständige englische Übersetzung wartet). Der zweite Teil des Buches gibt zunächst einen Überblick über die aktuelle Graphic-Novel-Produktion und weist nachdrücklich auf die große Vielfalt des Angebots in den verschiedenen "kontinentalen" Traditionen hin (z.
B. Underground-Comix, feministische Comics, High-Art-Graphic-Novels, kritische Superhelden-Fiction), deren Trennung heutzutage immer schwieriger aufrecht zu erhalten ist.
Er setzt sich fort und endet mit einer Reihe von theoretischen Interventionen, in denen nicht nur die wechselseitigen Einflüsse nationaler und internationaler Traditionen, sondern auch die zwischen den Genres und Medien stark herausgestellt werden, wobei der Schwerpunkt hier vor allem auf Problemen im Zusammenhang mit Blickweisen und Zuschauerpositionen liegt.