Bewertung:

Das Buch „The Limits of Autobiography“ von Leigh Gilmore wird für seine Originalität und seinen Tiefgang gelobt und bietet innovative Interpretationen von sechs fiktiven Autobiografien. Es kombiniert verschiedene theoretische Ansätze, ohne übermäßig komplex zu sein, und ist daher sowohl für Wissenschaftler als auch für Gelegenheitsleser geeignet. Besonders hervorzuheben sind die Erkenntnisse der Autorin zu Trauma und Kreativität, die Ansätze in den Bereichen Recht und Gesundheit beeinflussen könnten.
Vorteile:Bahnbrechende Originalität, vielfältige theoretische Ansätze, zugänglich für ein breites Publikum, aufschlussreich über Trauma und Kreativität, potenziell transformativ für das Verständnis von Traumaopfern, geeignet für akademische Kurse.
Nachteile:In den Rezensionen wurden keine wesentlichen Nachteile festgestellt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Limits of Autobiography: Community Organization and Social Change in Rural Haiti
Memoiren, in denen das Trauma eine wichtige - oder die wichtigste - Rolle spielt, stellen die Grenzen der Autobiographie in Frage. Leigh Gilmore stellt eine Reihe von Grenzfällen vor - Texte, die Elemente der Autobiographie, der Fiktion, der Biographie, der Geschichte und der Theorie kombinieren, während sie Trauma und das Selbst darstellen - und zeigt, wie und warum ihre Autoren den formalen Zwängen der Autobiographie ausweichen, wenn die Darstellung des Traumas mit der Selbstdarstellung zusammenfällt.
Gilmore behauptet, dass widersprüchliche Anforderungen an das Selbst und die Erzählung solche Autoren zu formalen Experimenten anregen und zu Texten führen können, die streng genommen keine Autobiografie sind, sich aber dennoch intensiv mit ihren zentralen Anliegen auseinandersetzen. In einer scharfsinnigen und überzeugenden Lektüre von Texten von Michel Foucault, Louis Althusser, Dorothy Allison, Mikal Gilmore, Jamaica Kincaid und Jeanette Winterson untersucht Gilmore, wie jeder von ihnen die Fragen Wie habe ich gelebt? Wie werde ich leben? in Bezug auf die sozialen und psychischen Formen, in denen das Trauma auftaucht.
Diese Geschichten, die die Grenzen der Autobiografie und des Traumas herausfordern, werden nicht auf konventionelle Weise erzählt: Die Autorinnen bezeugen, wie die Selbstdarstellung und die Darstellung des Traumas über einfache Ursachen und Wirkungen hinauswachsen, ihre zeitliche Dauer überschreiten und sich mit anderen Formen des historischen, familiären und persönlichen Schmerzes verbinden. Indem sie von einer offenkundig testimonialen Form zu einer Form übergehen, die sich sowohl auf juristisches als auch auf literarisches Wissen stützt, schaffen solche Texte eine alternative Form der Auseinandersetzung mit Verwandtschaft, Gewalt und Selbstdarstellung.