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The Idea of Nicaea in the Early Church Councils, Ad 431-451
The Idea of Nicaea in the Early Church Councils untersucht die Rolle, die Berufungen auf Nicaea (sowohl das Konzil als auch sein Glaubensbekenntnis) auf den großen Konzilien in der Mitte des fünften Jahrhunderts spielten. Es wird argumentiert, dass der Konflikt zwischen rivalisierenden Auslegungen von Nicäa und der Kampf um eine überzeugende Vermittlung zwischen ihnen eine Schlüsseldynamik darstellte, die die konziliare Tätigkeit dieser Jahrzehnte antrieb - und verunsicherte.
Mark S. Smith identifiziert eine Reihe von überkommenen Annahmen bezüglich der Rolle, die Nizäa im orthodoxen Diskurs spielen sollte - nämlich dass es als konziliares Ereignis eine einzigartige Autorität besaß und als Glaubensaussage allein ausreichend war. Das grundlegende Dilemma bestand also darin, wie solche Schibboleths im Kontext eines Streits über die christologische Lehre, für den die Mittel des Nizänischen Glaubensbekenntnisses nicht ausreichten, überzeugend bekräftigt werden konnten und wie die Einberufung neuer ökumenischer Konzilien eine fatale Aushöhlung des besonderen Status von Nizäa vermeiden konnte.
Smith untersucht die Artikulation dieser umstrittenen Vorstellungen von "Nizäa" auf den Konzilien von Ephesus I (431), Konstantinopel (448), Ephesus II (449) und Chalcedon (451). Besondere Aufmerksamkeit wird der Rolle der konziliaren acta gewidmet, die sorgfältig gestaltete schriftliche Kontexte bereitstellten, in denen das Nizänische Glaubensbekenntnis gelesen und interpretiert werden konnte.
In dieser Studie wird die These vertreten, dass die Fähigkeit der Idee von "Nicäa", sich flexibel neu auszudrücken, sowohl eine Quelle von Chancen als auch eine Ursache von Konflikten war, da sie es ermöglichte, die Kontinuität mit der Vergangenheit gerade durch Anpassung und Modifikation zu behaupten, und bedeutende neue Wege für die Artikulation von glaubensbezogener und konziliarer Autorität eröffnete. Die Arbeit verbindet daher eine detaillierte historische Analyse der Rezeption von Nicäa in den Konzilsverfahren des fünften Jahrhunderts mit einer Untersuchung der komplexen Abgrenzung der theologischen "Orthodoxie" in dieser Zeit.
Darüber hinaus werden Fragen der Lehrentwicklung und der kirchlichen Rezeption in der frühen Kirche im weiteren Sinne reflektiert.