Bewertung:

Das Buch „The Illusion of Free Markets“ von Bernard Harcourt kritisiert den Neoliberalismus und untersucht die Diskrepanzen zwischen dem Konzept eines freien Marktes und der Realität der wirtschaftlichen Regulierung und Kontrolle. Der Autor liefert eine historische und philosophische Analyse, die die gängigen Vorstellungen von der Freiheit des Marktes in Frage stellt und argumentiert, dass die Vorstellung eines freien Marktes irreführend ist und die Märkte stark reguliert sind.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, regt zum Nachdenken an und bietet eine detaillierte Kritik an neoliberalen Ideen. Die Rezensenten lobten die fesselnde Erzählweise, die Tiefe der historischen Analyse und die Relevanz für aktuelle wirtschaftliche Diskussionen. Der Autor demontiert erfolgreich den Mythos eines wirklich freien Marktes und zeigt die Widersprüche im neoliberalen Denken anhand historischer Fallstudien auf.
Nachteile:Einige Leser empfanden den Text als dicht und sich wiederholend, so dass es schwierig war, das Engagement aufrechtzuerhalten. Kritisiert wurden die Logik des Buches und der Umgang mit bestimmten Wirtschaftstheorien, insbesondere die Auslassung der Rechtsstaatlichkeit in Diskussionen über den Neoliberalismus. Darüber hinaus waren einige Rezensenten der Meinung, dass das Buch zwar wichtige Punkte anspricht, aber keine klaren Lösungsansätze bietet und bei der Analyse klassischer Wirtschaftszahlen Einschränkungen aufweist.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
The Illusion of Free Markets: Punishment and the Myth of Natural Order
Es ist heute weithin anerkannt, dass der freie Markt der beste Mechanismus ist, der je erfunden wurde, um die Ressourcen in der Gesellschaft effizient zu verteilen. Ebenso grundlegend wie der Glaube an den freien Markt ist die Überzeugung, dass die Regierung eine legitime und kompetente Rolle bei der Polizeiarbeit und der Bestrafung spielt. Diese merkwürdige, aufrührerische Kombination aus der Effizienz des freien Marktes und dem "Big Brother"-Staat ist scheinbar offensichtlich geworden, aber sie beruht auf der Illusion einer vermeintlich natürlichen Ordnung im wirtschaftlichen Bereich. The Illusion of Free Markets zeigt auf, dass unser Glaube an "freie Märkte" die amerikanische Politik und Strafpraxis stark verzerrt hat.
Bernard Harcourt zeichnet die Entstehung der Idee der natürlichen Ordnung im ökonomischen Denken des 18. Jahrhunderts nach und zeigt ihre allmähliche Entwicklung durch die Chicagoer Schule der Ökonomie und schließlich zum heutigen Mythos des freien Marktes. Die moderne Kategorie der "Freiheit" entstand als Reaktion auf eine frühere, integrierte Vision von Bestrafung und öffentlicher Wirtschaft, die im achtzehnten Jahrhundert als "Polizei" bekannt war. Jahrhundert als "Polizei" bekannt war. Diese Entwicklung prägte die heute vorherrschende Überzeugung, dass wettbewerbsfähige Märkte von Natur aus effizient sind und scharf von einer staatlich gelenkten Strafsphäre abgegrenzt werden sollten.
Diese moderne Vision beruht auf einer einfachen, aber verheerenden Illusion. Die Überlagerung von Formen der Marktorganisation mit den politischen Kategorien „Freiheit“ oder „Disziplin“ hat den unglücklichen Effekt, dass sie eher verdunkelt als erhellt. Sie verdunkelt, indem sie sowohl den freien Markt als auch das Gefängniswesen als natürlich und notwendig erscheinen lässt. Auf diese Weise wurde die Entstehung des Strafvollzugssystems im 19. Jahrhundert begünstigt, das schließlich in der heutigen Masseninhaftierung gipfelte.