Bewertung:

Sheila Jeffreys' Buch „The Industrial Vagina“ (Die industrielle Vagina) setzt sich kritisch mit dem Sexgewerbe auseinander, wobei sie die der Prostitution innewohnende Ausbeutung hervorhebt und gegen die Vorstellung argumentiert, dass es sich um eine gültige Form der Arbeit handelt. Die Autorin legt umfangreiche Belege für die schädlichen Auswirkungen der Sexindustrie auf den Einzelnen und die Gesellschaft vor und fordert die Leser gleichzeitig auf, die gesellschaftlichen Vorstellungen über Sexarbeit zu überdenken. Trotz einiger Kritikpunkte, die sich auf das Fehlen umfassender Schätzungen der Größe der Branche beziehen, wird das Buch für seine akademische Strenge und die aufschlussreichen Diskussionen über feministische Theorie und verwandte Themen gelobt.
Vorteile:⬤ Klarer und fesselnder Schreibstil
⬤ Gründliche Dokumentation und Quellenangaben
⬤ Starke Argumente gegen die Normalisierung der Prostitution
⬤ Hinterfragt die Sichtweise der Leser auf Geschlecht und Ausbeutung
⬤ Unverzichtbare Lektüre für das Verständnis der von der Sexindustrie verursachten Schäden.
⬤ Fehlt eine Gesamtschätzung der globalen Größe der Sexindustrie
⬤ kann aufgrund der tiefgehenden Diskussionen und der akademischen Strenge schwer zu lesen sein
⬤ einige Leser könnten den Inhalt als unangenehm empfinden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Industrial Vagina: The Political Economy of the Global Sex Trade
Die Industrialisierung der Prostitution und des Sexgewerbes hat einen milliardenschweren globalen Markt geschaffen, an dem Millionen von Frauen beteiligt sind und der einen erheblichen Beitrag zur nationalen und globalen Wirtschaft leistet.
The Industrial Vagina untersucht, wie sich Prostitution und andere Aspekte der Sexindustrie von kleinen, klandestinen und gesellschaftlich verachteten Praktiken zu sehr profitablen legitimen Marktsektoren entwickelt haben, die von den Regierungen legalisiert und entkriminalisiert werden. Sheila Jeffreys zeigt, wie die Prostitution globalisiert wurde, indem sie Folgendes untersucht:
⬤ das Wachstum der Pornographie und ihre neue globale Reichweite.
⬤ den Boom von Erotikshops, Stripclubs und Begleitagenturen.
⬤ militärische Prostitution und sexuelle Gewalt im Krieg.
⬤ die Heirat und die Versandhausbrautindustrie.
⬤ die Zunahme von Sextourismus und Frauenhandel.
Sie argumentiert, dass durch diese Praktiken die Unterordnung der Frauen ausgelagert wurde und dass Staaten, die diese Industrie legalisieren, als Zuhälter agieren und es männlichen Käufern in Ländern, in denen die Gleichberechtigung der Frauen die männliche Dominanz bedroht, ermöglichen, Zugang zu den Körpern von Frauen aus armen Ländern zu kaufen, die für ihre sexuelle Unterwürfigkeit bezahlt werden.
Dieser wichtige und provokative Beitrag ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für feministische, geschlechtsspezifische und globalisierungskritische Fragen interessieren, sowie für Studierende und Wissenschaftler der internationalen politischen Ökonomie.