Bewertung:

Das Buch ist eine gut recherchierte und ansprechende Untersuchung schädlicher Praktiken, die Frauen in Ländern mit hohem Einkommen betreffen, insbesondere durch gesellschaftliche Normen und Mode. Es stellt eine kritische Sichtweise der Weiblichkeit als eine Vorstellung von Unterordnung dar. Während viele Leser das Buch als aufschlussreich und zum Nachdenken anregend empfinden, wird es von einigen wegen seines vermeintlich transphobischen Inhalts kritisiert.
Vorteile:⬤ Gut dokumentiert und argumentiert
⬤ fesselnde Analyse
⬤ augenöffnende Perspektive auf Schönheitspraktiken
⬤ regt zum Nachdenken über gesellschaftliche Themen an
⬤ von vielen Lesern sehr empfohlen
⬤ gilt als moderne feministische Bibel.
Enthält vermeintlich transphobe Inhalte; einige Leserinnen empfanden es als bigott, was seine positiven feministischen Botschaften schmälerte.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Beauty and Misogyny: Harmful cultural practices in the West
Die neue Ausgabe von Beauty and Misogyny überarbeitet und aktualisiert Sheila Jeffreys' kompromisslose Kritik an der westlichen Schönheitspraxis und den dahinter stehenden Industrien und Ideologien. Jeffreys argumentiert, dass Schönheitspraktiken nichts mit individueller weiblicher Wahl oder kreativem Ausdruck zu tun haben, sondern vielmehr einen wichtigen Aspekt der Unterdrückung von Frauen darstellen. Da diese Praktiken immer brutaler und allgegenwärtiger geworden sind, ist die Notwendigkeit, sie zu hinterfragen und zu beseitigen, heute noch dringlicher als 2005, als die erste Auflage des Buches erschien.
Das Konzept der Vereinten Nationen für "schädliche traditionelle/kulturelle Praktiken" ist für die Autorin ein nützliches Instrument, um ihre Kritik voranzutreiben. Sie plädiert dafür, westliche Schönheitspraktiken in diese Definition einzubeziehen, und untersucht deren Rolle bei der Schädigung der Gesundheit von Frauen, der Schaffung sexueller Unterschiede und der Erzwingung weiblicher Ehrerbietung.
Die Feministinnen der ersten Welle in den 1970er Jahren kritisierten die allgegenwärtigen Schönheitspraktiken wie Diäten und Enthaarung, doch später setzte sich das Argument durch, dass Schönheitspraktiken nicht mehr unterdrückend seien, da Frauen sie nun "wählen" könnten. In den letzten Jahren ist die Realität westlicher Schönheitspraktiken viel blutiger und härter geworden und erfordert das Aufbrechen von Haut und die Umgestaltung oder Amputation von Körperteilen. Beauty and Misogyny versucht zu verstehen, warum die Schönheitspraktiken nicht nur fortbestehen, sondern sogar noch extremer geworden sind. Es untersucht die allgegenwärtige Verwendung von Make-up, die Frauenfeindlichkeit der Mode und von Stöckelschuhen und befasst sich mit der Rolle der Pornografie bei der Entstehung von immer populäreren Schönheitspraktiken wie Brustimplantaten, Genitalenthaarung, chirurgischen Veränderungen der Schamlippen und anderen Formen der Selbstverstümmelung. Das Buch schließt mit der Frage, wie eine Kultur des Widerstands gegen diese Praktiken geschaffen werden kann.
Die neue und gründlich aktualisierte Ausgabe dieses unverzichtbaren Werks richtet sich an alle Studierenden und Lehrenden der Geschlechterforschung, der Kulturwissenschaften und der feministischen Psychologie sowie an alle, die sich für Feminismus, Frauen und Schönheit und Frauengesundheit interessieren.