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The Corridors of Longing
In den passend betitelten Korridoren der Sehnsucht steht eine Vielzahl von ansonsten gewöhnlichen Menschen vor entscheidenden Entscheidungen. Persönliche Traumata, Wut, Frustration, sexuelles Verlangen, kulturelle Veränderungen, Arbeit und eine Reihe anderer alltäglicher Themen werden durch den scharfen Fokus der genauen Beobachtung vertieft und einzigartig gemacht, selbst in diesen sehr kurzen Geschichten.
An Schauplätzen und in Situationen, die von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart reichen, erhalten Väter und Söhne, Mütter und Töchter, Freunde und Feinde gleichermaßen eine einzigartige Stimme. Der Kern einer jeden Geschichte wird schnell gefunden und verfolgt, bis etwas jenseits des scheinbar Vertrauten überraschend und doch echt erscheint. Trotz ihrer Unvollkommenheit erreichen die Figuren durch ihr Ringen um Verständnis Momente der Toleranz und manchmal, durch Beharrlichkeit, Mitgefühl und sogar Liebe.
Vor allem aber sind diese Geschichten trotz ihrer Kürze nuanciert und subtil. Anstelle von Helden und Schurken gibt es Figuren, die mit wenigen Ausnahmen in weniger als tausend Worten kompliziert sind. Mit anderen Worten: Sie tragen das Gewicht des Menschseins mit unterschiedlichem Erfolg und Misserfolg. Mit anderen Worten: Sie sind lebendig und verlangen unsere Aufmerksamkeit und unseren Respekt.