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The Critique of Digital Capitalism: An Analysis of the Political Economy of Digital Culture and Technology
Alles, was automatisiert werden kann, wird es auch. Die "Magie", die uns die digitale Technologie gebracht hat - selbstfahrende Autos, Bitcoin, Hochfrequenzhandel, das Internet der Dinge, soziale Netzwerke, Massenüberwachung, die Immobilienblase von 2009 - wurde nicht aus einer ideologischen Perspektive betrachtet. The Critique of Digital Capitalism zeigt auf, wie die digitale Technologie die heutige Gesellschaft in einer Verdinglichung kapitalistischer Prioritäten gefangen genommen hat, und beschreibt den digitalen Kapitalismus als einen ideologisch "unsichtbaren" Rahmen, der sich in der Technologie realisiert. Das Buch, das in Form einer Reihe von Artikeln zwischen 2003 und 2015 verfasst wurde, bietet einen breiten kritischen Rahmen für das Verständnis der den kapitalistischen Protokollen innewohnenden Forderungen nach ungehinderter Expansion (ungeachtet sozialer, rechtlicher oder ethischer Grenzen), die zunehmend als autonome Systeme realisiert werden, die nicht mehr von menschlicher Arbeit oder Aufsicht abhängig sind und ohne gesellschaftliche Diskussion ihrer Auswirkungen umgesetzt werden. Die digitale Illusion von unendlichen Ressourcen, unendlicher Produktion und keinen Kosten erscheint als "Ende der Knappheit", wobei die digitale Produktion angeblich Kosten eliminiert und alles für alle gleichermaßen verfügbar macht. Diese Fantasie einer Produktion ohne Konsum verschleiert die physischen Kosten und die realen Auswirkungen dieser Technologien.
Die in diesem Buch vorgestellte Kritik entwickelt sich aus grundlegenden Fragen darüber, wie digitale Technologien die Struktur der Gesellschaft unmittelbar verändern: Warum ist "Digital Rights Management" nicht nur die vorherrschende "Lösung" für die Verbreitung digitaler Informationen, sondern auch die einzige in Betracht gezogene Option? Warum wurden beim Platzen der "Immobilienblase" im Jahr 2009 vor allem die immateriellen Güter, mit denen gehandelt wurde, in den Blick genommen, während die eigentlichen Sachwerte und die Auswirkungen auf die Menschen, die in ihnen leben, im Allgemeinen ignoriert wurden? Wie treffen Überwachung (allgegenwärtige Kontrolle) und Agnotologie (kulturell bedingte Unwissenheit oder Zweifel, insbesondere die Veröffentlichung ungenauer oder irreführender wissenschaftlicher Daten) als sich gegenseitig verstärkende Technologien der Kontrolle und Beschränkung zusammen? Wenn die Technologie die Annahmen ihrer Gesellschaft als Instrumentalität manifestiert - welche Ideologie wird dann in Form des digitalen Computers verwirklicht? Diese letzte Frage belebt den kritischen Rahmen, den diese Analyse vorschlägt.
Der digitale Kapitalismus ist eine dramatisch neue Konfiguration der historischen Dynamik von Produktion, Arbeit und Konsum, die zu einer neuen Variante des historischen Kapitalismus führt. Dieses zeitgenössische, globalisierte Produktions- und Vertriebsnetz beruht auf der Ablehnung etablierter sozialer Zwänge durch den digitalen Kapitalismus: Die bestehenden Gesetze sind ein Hindernis für die transzendenten Aspekte der digitalen Technologie. Ihre utopischen Ansprüche verdecken ihr autoritäres Ergebnis: Die oberflächliche "Objektivität" von Computersystemen soll etablierte Schutzmechanismen durch maschinelle Funktion ersetzen - die einheitliche Durchsetzung der Ideologie, die dem Design zugrunde liegt. Maschinen sind jedoch niemals unparteiisch: Sie verdinglichen die Ideologien, für deren Umsetzung sie gebaut wurden. Die kritische Analyse kapitalistischer Ideologien, wenn sie digital werden, ist von entscheidender Bedeutung, um diesen Prozess in Frage zu stellen. Die Anfechtung ihrer Vorherrschaft hängt von einer theoretischen Analyse ab. Diese Kritik stellt gängige Vorstellungen über die Beziehung zwischen Arbeit, Warenproduktion und Wert in Frage und zeigt dabei, dass die historische marxistische Analyse auf Annahmen beruht, die nicht mehr gültig sind. Dieses Buch bietet daher ein einzigartiges, kritisches Instrumentarium für die Analyse der digitalen kapitalistischen Hegemonie.