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Research Art: glitches, poetics, typography and the aura of the digital
In "Research Art: glitches, poetics, typography and the aura of the digital" geht es um Ränder und Marginalität in der Kunstwelt als Quellen für kritische Auseinandersetzungen im Atelier. Es baut auf der Pionierarbeit des kritischen Theoretikers und Künstlers Michael Betancourt auf, der seit den frühen 1990er Jahren Glitches als integralen Bestandteil seiner Kunst einsetzt.
In diesem Buch werden seine Überlegungen zu seiner eigenen Arbeit vorgestellt, die Theorie und Praxis in einem größeren Kontext konzeptioneller und theoretischer Belange verbinden, die weder eine Absichtserklärung noch eine bloße subjektive Aneinanderreihung von Behauptungen über vergangene Errungenschaften darstellen. Mit 21 farbigen Abbildungen werden in diesem Buch seine digitalen Glitch-Filme, Typoetrie, abstrakte Fotografie und die Instaglitch-Serie als direkte Beispiele für die Verbindungen zwischen Theorie und Praxis erörtert und sein Vorschlag für eine "Forschungskunst" als gleichwertiger Bereich zur "Geschäftskunst", die man von Ausstellungen im Galerie-Messe-Museums-Netzwerk kennt, beleuchtet.
Polemisch und oft herausfordernd untersucht er die Rolle der Erwartungen bei der Herstellung und Interpretation von Kunst aus dem Blickwinkel des Ateliers und nicht als Kritiker oder Historiker. Er argumentiert, dass "Research Art" die Weiterentwicklung der kritischen Position ist, die von der Konzeptkunst und dem Situationalismus entwickelt wurde, als das Avantgarde-Programm in der Kunst zu Ende ging, eine Anpassung an die veränderte zeitgenössische Realität von AI, Globalisierung und digitaler Technologie - eine oppositionelle Kunst, die im Schatten des digitalen Kapitalismus gemacht wird.