Bewertung:

The Landscape of History von John Lewis Gaddis untersucht die Methoden, mit denen Historiker die Vergangenheit erforschen und interpretieren. Dabei zieht er Parallelen zu verschiedenen Wissenschaften und verwendet Metaphern, um komplexe Ideen zu verdeutlichen. Das Buch wird für seinen zugänglichen Schreibstil und seinen fesselnden Inhalt gelobt, aber einige Leser finden, dass es sich zu sehr auf Metaphern und wissenschaftlichen Fachjargon verlässt, was die Lektüre schwierig machen kann.
Vorteile:⬤ Klarer und zugänglicher Schreibstil, der komplexe Ideen angenehm zu lesen macht.
⬤ Fesselnde Metaphern, die helfen, die historische Methodik zu verdeutlichen.
⬤ Bietet wertvolle Einblicke in die Beziehung zwischen Geschichte und verschiedenen Wissenschaften.
⬤ Geeignet für Studenten und Geschichtswissenschaftler.
⬤ Behält einen unterhaltsamen, humorvollen Ton bei, der die Lektüre spannend macht.
⬤ Einige Leser finden das Buch aufgrund des wissenschaftlichen Jargons schwierig.
⬤ Ein übermäßiger Rückgriff auf Metaphern könnte diejenigen frustrieren, die eine geradlinige Untersuchung der historischen Einzigartigkeit suchen.
⬤ Einige Rezensenten waren der Meinung, dass Gaddis seine ehrgeizigen Ziele im Vergleich zu früheren Historikern nicht ganz erreicht hat.
⬤ Teile des Buches können repetitiv oder unnötig ausführlich erscheinen, was zu einem langsameren Tempo führt.
(basierend auf 58 Leserbewertungen)
The Landscape of History: How Historians Map the Past
Was ist Geschichte und warum sollten wir sie studieren? Gibt es so etwas wie eine historische Wahrheit? Ist Geschichte eine Wissenschaft? John Lewis Gaddis, einer der fähigsten Historiker der Gegenwart, beantwortet diese und andere Fragen in diesem kurzen, geistreichen und menschlichen Buch. Die Landschaft der Geschichte bietet einen prüfenden Blick auf das Handwerk des Historikers sowie ein starkes Argument dafür, warum ein historisches Bewusstsein für uns heute wichtig sein sollte.
Gaddis weist darauf hin, dass die historische Methode zwar anspruchsvoller ist, als den meisten Historikern bewusst ist, dass man sie aber nicht in unverständlicher Prosa erklären muss. Wie Kartographen, die Landschaften kartographieren, stellen Historiker dar, was sie niemals nachbilden können. Dabei kombinieren sie die Techniken von Künstlern, Geologen, Paläontologen und Evolutionsbiologen. Ihre Ansätze weisen auf faszinierende Weise Parallelen zu den neuen Wissenschaften von Chaos, Komplexität und Kritikalität auf. Sie haben wenig Ähnlichkeit mit den Sozialwissenschaften, in denen das Streben nach unabhängigen Variablen, die mit statischen Systemen funktionieren, immer weiter von der Welt, wie wir sie kennen, entfernt zu sein scheint. Wer ist also wirklich wissenschaftlich und wer nicht? Auch dieser Frage geht Gaddis nach, und zwar auf eine Weise, die mit Sicherheit eine interdisziplinäre Kontroverse auslösen wird.
In der Tradition von Marc Bloch und E. H. Carr geschrieben, ist The Landscape of History gleichzeitig eine fesselnde Einführung in die historische Methode für Anfänger, eine kraftvolle Bestätigung für Praktiker, eine verblüffende Herausforderung für Sozialwissenschaftler und eine wirkungsvolle Aufspießung postmodernistischer Behauptungen, dass wir überhaupt nichts über die Vergangenheit wissen können. Das Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der Geschichte liest, schreibt, lehrt oder sich für sie interessiert.