Bewertung:

Die linke Seite der Geschichte von Kristen Ghodsee bietet eine aufschlussreiche und nuancierte Erkundung der bulgarischen Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit, die die menschlichen Erfahrungen innerhalb der kommunistischen Bewegungen hervorhebt und die konventionellen Erzählungen über diese Zeit in Frage stellt. Anhand von Interviews und persönlichen Geschichten hebt das Buch die Komplexität der historischen Ereignisse und das Vermächtnis dieser ideologischen Kämpfe hervor.
Vorteile:⬤ Bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte Bulgariens mit dem Schwerpunkt auf persönlichen Geschichten und menschlichen Erfahrungen.
⬤ Ausgewogene Darstellung von Faschismus und Kommunismus ohne Vorurteile.
⬤ Gut recherchierte und verständliche Darstellung, die zur weiteren Erforschung der osteuropäischen Geschichte anregt.
⬤ Hebt die Beiträge von Einzelpersonen hervor, die sich für eine gerechte Gesellschaft in der Nachkriegszeit einsetzten.
⬤ Fesselnde Erzählung, die Elemente des Krimis mit historischer Analyse verbindet.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass die Perspektive des Autors in Bezug auf die postkommunistischen Übergänge zu optimistisch oder naiv ist.
⬤ Einige Kritiken weisen darauf hin, dass nicht alle Themen vollständig behandelt werden oder dass bestimmte Nuancen übersehen werden könnten.
⬤ Einige Leser finden die Interpretation des Kommunismus zu sympathisch oder nicht ausreichend kritisch.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Left Side of History: World War II and the Unfulfilled Promise of Communism in Eastern Europe
In The Left Side of History erzählt Kristen Ghodsee die Geschichten von Partisanen, die während des Zweiten Weltkriegs im mit den Nazis verbündeten Bulgarien hinter den Linien kämpften: der britische Offizier Frank Thompson, Bruder des großen Historikers E.
P. Thompson, und die vierzehnjährige Elena Lagadinova, das jüngste weibliche Mitglied des bewaffneten antifaschistischen Widerstands.
Aber diese Menschen waren nicht nur antifaschistisch, sie waren prokommunistisch, Idealisten, die von ihren sozialistischen Prinzipien dazu bewegt wurden, für eine Sache zu kämpfen und manchmal zu sterben, die sie für richtig hielten. Der Sieg brachte vierzig Jahre kommunistische Diktatur, gefolgt von einem ungezügelten Kapitalismus nach dem Fall der Berliner Mauer 1989. Heute gibt es im demokratischen Osteuropa immer mehr Verzweiflung, Enttäuschung über die postkommunistische Gegenwart und eine wachsende Sehnsucht nach der kommunistischen Vergangenheit.
Diese Phänomene sind im Westen schwer zu verstehen, wo "Kommunismus" ein Schimpfwort ist, das schnell mit Stalin und sowjetischen Arbeitslagern gleichgesetzt wird. Ausgehend von den Geschichten von Menschen wie Thompson und Lagadinova vermittelt Ghodsee ein differenzierteres Verständnis dafür, wie kommunistische Ideale gewöhnliche Menschen zu außergewöhnlichen Opfern inspirieren konnten.