Bewertung:

Die Rezensionen heben die Bedeutung und den Tiefgang von Adeeb Khalids Buch „The Politics of Muslim Cultural Reform“ hervor, das sich auf die Jadid-Bewegung und ihren Einfluss auf die zentralasiatische Identität und Moderne vor dem Hintergrund des russischen Kolonialismus konzentriert. Das Buch wird für seine theoretische Tiefe und Relevanz sowohl für die zentralasiatische Geschichte als auch für das moderne islamische Denken gelobt.
Vorteile:⬤ Die gut recherchierte und aufschlussreiche Analyse der Jadid-Bewegung
⬤ bietet eine neue Perspektive auf die präsowjetische usbekische Identität
⬤ ist von großer Bedeutung für die moderne islamische Geschichte
⬤ wendet Bourdieus Theorien effektiv auf die kulturelle Dynamik an
⬤ gilt als unverzichtbare Lektüre für Wissenschaftler auf diesem Gebiet.
In den Rezensionen werden keine spezifischen Nachteile genannt, aber es könnte auf die Komplexität des theoretischen Rahmens hingewiesen werden, der nicht alle Leser ansprechen könnte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Politics of Muslim Cultural Reform, 27: Jadidism in Central Asia
Adeeb Khalid bietet die erste umfassende Untersuchung der kulturellen Debatten in Zentralasien während der russischen Herrschaft.
Mit der russischen Eroberung in den 1860er und 1870er Jahren kam die Region mit der Moderne in Berührung. Die Dschadiden, einflussreiche muslimische Intellektuelle, versuchten, die einheimische islamische Kultur zu bewahren, indem sie sie an den modernen Staat anpassten.
Durch Bildung, Alphabetisierung, die Nutzung der Presse und die Pflege enger Beziehungen zu islamischen Intellektuellen vom Osmanischen Reich bis nach Indien verschafften die Dschadiden ihren Traditionen nicht nur in der sich wandelnden Kultur ihres Landes, sondern auch in der modernen islamischen Welt einen Platz. Khalid verwendet bisher unerschlossene literarische Quellen aus Usbekisch und Tadschikisch sowie Archivmaterial aus Usbekistan, Russland, Großbritannien und Frankreich, um Russlands Rolle als Kolonialmacht und die Politik islamischer Reformbewegungen zu untersuchen. Er zeigt, wie die Dschadid-Bestrebungen mit Entwicklungen in anderen Teilen der Welt einhergingen, und liefert gleichzeitig eine Sozialgeschichte der Dschadid-Bewegung.
Durch die Einbeziehung einer vergleichenden Studie muslimischer Gesellschaften, die Untersuchung des einheimischen intellektuellen Lebens unter dem Kolonialismus und die Untersuchung, wie Wissen in der frühen Neuzeit verbreitet wurde, leistet The Politics of Muslim Cultural Reform einen wichtigen Beitrag zur Behebung des Mangels an wissenschaftlicher Forschung über diese wichtige Periode. Das Interesse an Zentralasien wächst infolge des Zusammenbruchs der ehemaligen Sowjetunion, und Khalids Buch wird einen wichtigen Beitrag zu den aktuellen Debatten über politische und kulturelle Autonomie in der Region leisten.