Bewertung:

G.A. Cohens „Rettung von Gerechtigkeit und Gleichheit“ ist ein bedeutendes Werk der politischen Philosophie, das die Gerechtigkeitstheorie von John Rawls kritisiert und ein nuanciertes Argument für einen egalitäreren Ansatz liefert. Das Buch erfordert ein Hintergrundwissen über politische Theorie, insbesondere über die Ideen von Rawls, um seine Tiefe und Einsichten voll zu würdigen. Es formuliert Cohens Kritik an Rawls in Bezug auf die Grundsätze der Gerechtigkeit, die Relevanz der Verteilungsgerechtigkeit im täglichen Leben und das Konzept der Gerechtigkeit selbst in Bezug auf die Gleichheit.
Vorteile:Das Buch ist intellektuell anregend und bietet eine tiefgreifende Kritik an den Ideen von Rawls. Cohen schreibt mit Klarheit und Witz und macht komplexe Argumente zugänglich. Es stellt eine endgültige Erklärung von Cohens egalitärer Sichtweise dar und integriert seine theoretischen Ansprüche effektiv. Es gilt als eines der wichtigsten Werke der politischen Philosophie des 21. Jahrhunderts.
Nachteile:Das Buch setzt eine gewisse Vertrautheit mit der Rawls'schen Theorie voraus und kann für Leser, die neu in der politischen Philosophie sind, schwierig sein. Oft werden kontextuelle Elemente der Debatten beschönigt, was für diejenigen, die keine Vorkenntnisse haben, zu Verwirrung führen könnte. Manche werden feststellen, dass es in erster Linie Cohens frühere Positionen bekräftigt, anstatt neue Wege zu beschreiten.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Rescuing Justice and Equality
In diesem anregenden Werk der politischen Philosophie macht sich der renommierte Philosoph G. A. Cohen daran, die egalitäre These zu retten, dass in einer Gesellschaft, in der Verteilungsgerechtigkeit herrscht, die materiellen Aussichten der Menschen ungefähr gleich sind. Gegen die Rawls'sche Version einer gerechten Gesellschaft argumentierend, zeigt Cohen, dass Verteilungsgerechtigkeit keine tiefe Ungleichheit duldet.
Im Zuge einer tiefgreifenden und differenzierten Kritik an Rawls' Gerechtigkeitstheorie zeigt Cohen, dass sich Fragen der Verteilungsgerechtigkeit nicht nur für den Staat, sondern auch für die Menschen in ihrem täglichen Leben stellen. Die richtigen Regeln für die Makroebene der öffentlichen Institutionen und Politiken gelten - mit entsprechenden Anpassungen - auch für die Mikroebene der individuellen Entscheidungsfindung.
Cohen wirft dem Rawls'schen Konstruktivismus auch vor, den Begriff der Gerechtigkeit systematisch mit anderen Begriffen zu vermischen. In der Rawls'schen Architektonik wird Gerechtigkeit weder von anderen Werten noch von optimalen Regeln der sozialen Regulierung unterschieden. Die Beseitigung dieser Verquickungen bringt die Gerechtigkeit näher an die Gleichheit heran.