Bewertung:

Das Buch untersucht die nachrichtendienstlichen Aspekte der Luftschlacht um Großbritannien im Jahr 1940 anhand einer Reihe von Aufsätzen, in denen der britische und der deutsche Nachrichtendienst, die Radartechnologie, das Codebreaking und die Führung der Luftwaffe beleuchtet werden. Es bietet zwar eine Fülle interessanter Informationen, aber einige Abschnitte überschneiden sich und die Bearbeitung könnte verbessert werden.
Vorteile:⬤ Bietet interessante Einblicke in nachrichtendienstliche Operationen während der Luftschlacht um Großbritannien
⬤ enthält neue Informationen für einige Leser
⬤ dient als gute Quelle für Studenten des Konflikts.
Die Aufsätze neigen dazu, sich zu überschneiden; das Buch würde von einem strafferen Lektorat profitieren.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Role of Intelligence in the Battle of Britain
Die Luftschlacht um England wurde zwischen zwei militärischen Eliten ausgetragen und war ein klassisches Beispiel für einen reinen Angriff gegen eine reine Verteidigung. Obwohl es sich im Wesentlichen um einen "Zermürbungskrieg" handelte, spielten das Sammeln, die Bewertung und die Reaktion auf nachrichtendienstliche Erkenntnisse auf beiden Seiten eine wichtige Rolle.
In mancherlei Hinsicht wurden sowohl die RAF als auch die Luftwaffe in ihren Bemühungen während der Schlacht um Großbritannien durch unzureichende Geheimdienstinformationen gelähmt. Der größte Fehler der Luftwaffe bestand darin, dass sie die wahre Natur der operativen Systeme des Fighter Command nicht erkannte und daher bei der Bewertung ihrer Pläne zu deren Zerstörung grundlegende strategische Fehler beging. Hinzu kam der Chef des Nachrichtendienstes der Luftwaffe, Major Josef "Beppo" Schmid, dessen ständige Unterschätzung der Fähigkeiten des Jagdkommandos die Entscheidungsfindung von Reichsmarschall G. Ring in allen Phasen des Konflikts stark beeinträchtigte.
Sowohl der Luftwaffe als auch der RAF fehlten detaillierte Informationen über die Produktionskapazitäten der jeweils anderen Seite. Die Luftwaffe verfügte zwar über Luftüberwachungsdaten aus der Vorkriegszeit, war aber nicht in der Lage, diese seit der Kriegserklärung im September 1939 wesentlich zu aktualisieren. Das Jagdkommando hatte zwar einen deutlichen Vorteil durch seine Radarüberwachungssysteme, aber diese waren, zumindest in der Anfangsphase des Konflikts, nicht ganz zuverlässig, und die Interpretation der Daten war aufgrund der Unerfahrenheit vieler Bediener oft schwierig. Eine weitere vielversprechende Quelle für nachrichtendienstliche Informationen war das Abhören von Nachrichten der Luftwaffe.
Es liegt auf der Hand, dass die Luftwaffe nicht in der Lage war, nachrichtendienstliche Erkenntnisse als "Kraftmultiplikator" zu nutzen, indem sie ihre Ressourcen effektiv konzentrierte, und dass sie in eine Negativspirale geriet, in der schlechte nachrichtendienstliche Erkenntnisse als "Kraftverwässerer" wirkten und somit Ressourcen in strategisch fragwürdigen Bereichen verschwendet wurden. Obwohl die Briten im Wesentlichen nicht in der Lage waren, die Absichten des Feindes vorherzusagen, verfügten sie über die Mittel, schnell und wirksam auf jede neue strategische Initiative der Luftwaffe zu reagieren, auch wenn diese unvollkommen waren.
In diesem Buch, das das Ergebnis von drei Jahren intensiver Forschung ist, analysiert der Autor die Art und Weise, in der sowohl der britische als auch der deutsche Geheimdienst in der Schlacht um Großbritannien eine Rolle spielten, und versucht so, einen Aspekt der Schlacht zu beleuchten, der bisher unterbelichtet war.