Bewertung:

Mari Rutis Buch bietet eine erfrischende Perspektive in den posthumanistischen Studien, indem es einen optimistischen Ansatz zu Themen präsentiert, die oft als von Natur aus pessimistisch angesehen werden. Durch eine sorgfältige Analyse einflussreicher Denker wie Foucault und Lacan stellt Ruti die vorherrschenden Dichotomien in Frage und plädiert für eine Neukonzeption von Identität und Handlungsfähigkeit, um letztlich die Möglichkeit psychischen Wohlbefindens und einer sinnvolleren Existenz zu fördern.
Vorteile:Das Buch bietet eine frische und optimistische Interpretation posthumanistischer Ideen und dekonstruiert auf effektive Weise oppositionelle Binaritäten, die in traditionellen psychoanalytischen und poststrukturalistischen Theorien zu finden sind. Es bietet inspirierende Einsichten, die Handlungsfähigkeit und Sinnhaftigkeit fördern, und ist damit ein wertvolles Hilfsmittel für alle, die sich für den Posthumanismus interessieren und nach konstruktiven und affirmativen Perspektiven suchen.
Nachteile:Einige Leser mögen die optimistische Perspektive, die in diesem Buch vorgestellt wird, als Gegensatz zu den vorherrschenden Trends in der posthumanistischen und poststrukturalistischen Theorie empfinden, die oft Pessimismus und Dekonstruktion betonen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Reinventing the Soul: Posthumanist Theory and Psychic Life
Unverzichtbare Lektüre für Wissenschaftler und Studenten der Kritischen Theorie, der Psychoanalyse und der Gender Studies.
Wie sorgt das Selbst im posthumanistischen Zeitalter für sich selbst? Welche psychischen Prozesse könnten es dem postmodernen Subjekt ermöglichen, Sinn und Wert in seinem Leben zu finden? Ist es möglich, eine Theorie der psychischen Potenzialität zu entwerfen, die mit poststrukturalistischen Modellen einer fluiden, dezentrierten und polyvalenten Subjektivität vereinbar ist?
Die Seele neu erfinden bietet eine neue Perspektive auf das, was es bedeutet, ein Mensch zu sein und trotz der verletzenden Auswirkungen des Sozialisationsprozesses in der Welt zu bestehen. Unter Rückgriff auf das reiche Erbe des französischen Poststrukturalismus und der Lacan'schen Psychoanalyse entwirft Ruti eine affirmative Alternative zur postfoucaultschen Tendenz, Subjektivität als Funktion hegemonialer Machtsysteme zu begreifen. Sie schlägt vor, dass die Begegnung des Subjekts mit der Welt notwendigerweise auch das innovative Potenzial der Psyche aktiviert. Indem sie sich auf Fragen der kreativen Handlungsfähigkeit, der imaginativen Ermächtigung, der inneren Metamorphose und der Selbstverwirklichung konzentriert, skizziert Ruti einige der Mechanismen, durch die es der Psyche gelingt, nicht nur ihren Mangel, ihre Entfremdung oder ihr Leiden zu überleben, sondern auch ihre Ablehnung in eine existenziell lebbare Realität zu verwandeln. Von zentraler Bedeutung für Rutis Argumentation ist die Vorstellung, dass sich der Mensch auf aktive und nicht nur auf passive Weise zur Welt verhält - als dynamischer Schöpfer von Bedeutung und nicht als ohnmächtiger Diener einer disziplinären Macht.