Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung der Verbindungen zwischen dem Levinas'schen und dem Lacan'schen Denken, insbesondere durch die Brille von Butlers Theorien. Es wird für seinen ansprechenden und zugänglichen Schreibstil gelobt, der komplexe philosophische Ideen verständlich macht. Einige Leser äußern sich jedoch besorgt über die starke Fokussierung des Autors auf Butler und die Inkonsistenzen bei der Behandlung ethischer Fragen.
Vorteile:⬤ Fesselnder und zugänglicher Schreibstil
⬤ gut entwickelte These
⬤ empfohlen für Wissenschaftler, die an Lacan und Levinas interessiert sind
⬤ gründliche Analyse von Butler und ihrer Beziehung zu Levinas und Zizek.
⬤ Fixierung des Autors auf Butler
⬤ wahrgenommene Ungereimtheiten bei der Diskussion ethischer Antworten auf andere
⬤ Titel spiegelt die Breite des Inhalts möglicherweise nicht genau wider.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Between Levinas and Lacan: Self, Other, Ethics
Levinas und Lacan, zwei Giganten der zeitgenössischen Theorie, vertreten Denkschulen, die scheinbar weit voneinander entfernt sind. In diesem wichtigen neuen Werk zeichnet Mari Ruti das ethische Terrain zwischen ihnen nach.
Auf den ersten Blick mögen die Ansätze von Levinas und Lacan mehr oder weniger unvereinbar erscheinen, und in vielerlei Hinsicht sind sie es auch, vor allem in ihrem Verständnis der Beziehung zwischen Selbst und Anderem. Sowohl für Levinas als auch für Lacan ist die Beziehung des Subjekts zum Anderen primär in dem Sinne, dass das Subjekt buchstäblich nicht ohne den Anderen existiert, aber sie sehen die Herausforderung der Ethik ganz anders: Während Levinas unser Versagen beklagt, der ethischen Forderung, die vom Anderen ausgeht, adäquat zu begegnen, beklagt Lacan die Folgen unseres Versagens, den Formen, die diese Forderung häufig annimmt, adäquat zu entkommen.
Obwohl dieses Buch die Hauptunterschiede zwischen Levinas und Judith Butler auf der einen Seite und Lacan, Slavoj Zizek und Alain Badiou auf der anderen Seite aufzeigt, schlägt Ruti vor, dass man hinter diesen Unterschieden ein gemeinsames Interesse an der schwierigen Beziehung zwischen der Singularität der Erfahrung und der Universalität der Ethik erkennen kann.
Zwischen Levinas und Lacan ist ein wichtiges neues Buch für alle, die sich für zeitgenössische Theorie, Ethik, Psychoanalyse sowie feministische und Queer-Theorie interessieren.