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The Silence
Dieser Band markiert den Höhepunkt und die Krönung der Untersuchungen des provokativen norwegischen Autors Jens Bj rneboe über die Natur des Bösen. Hier wird die Studie breiter angelegt als in früheren Werken.
Der forschende Erzähler untersucht nicht nur die europäische Geschichte, sondern auch die Verbrechen, die die Europäer im Namen von Expansion und Eroberung gegen den Rest der Menschheit begangen haben. Cortez' Zerstörung des Aztekenreichs und Pisarros der Inkas waren Verbrechen des Völkermords, vergleichbar mit Hitlers Verbrechen an den Juden, und Kolumbus' glorreiche Entdeckung Amerikas wird zu einem bloßen Akt des Kolonialismus: "Die Indianer hatten Amerika lange vor mir entdeckt.
"Die Erkenntnis der europäischen Schuld und die Vorwegnahme des Blutbads, das entstehen wird, wenn die Dritte Welt ihren rechtmäßigen Anteil an den Reichtümern der Welt beansprucht, führen den Erzähler in einen langen Sturz in den Tunnel der Depression, aus dem er in der kathartischen Erkenntnis auftaucht, dass der Mensch nicht nur eine unergründliche Fähigkeit zum Bösen, sondern auch eine unermessliche Fähigkeit zum Guten besitzt. Die 25 Jahre, die seit der Erstveröffentlichung dieses Romans vergangen sind, haben seiner Aktualität und Dringlichkeit keinen Abbruch getan.