Bewertung:

Das Buch „Killing Civilization“ von Jennings bietet eine kritische Überprüfung des Konzepts der Zivilisation in der archäologischen Literatur und plädiert für ein differenzierteres Verständnis der frühen Stadtbildung auf der Grundlage der Art und Weise, wie Gemeinschaften auf Bevölkerungsstress reagierten. Er kritisiert die traditionelle Vorstellung von Zivilisation als linearer Entwicklung und betont die Bedeutung der Untersuchung des historischen und ökologischen Kontexts der Siedlungsbildung. Anhand verschiedener Fallstudien aus der ganzen Welt veranschaulicht Jennings, wie Städte durch komplexe soziale Prozesse und nicht durch vorgegebene Zivilisationsstufen entstanden sind.
Vorteile:Das Buch bietet eine neue Perspektive auf die Entwicklung komplexer Gesellschaften, ist gut geschrieben und leicht verständlich und untermauert seine Argumente mit reichlich Beweisen. Es übt wirkungsvolle Kritik an den traditionellen Stufenmodellen der Zivilisation und hebt die Rolle der Reaktionen von Gemeinschaften auf soziale Spannungen bei der Entstehung von Städten hervor.
Nachteile:Einige Kritikpunkte an modernen theoretischen Ansätzen scheinen willkürlich ausgewählt, und obwohl Jennings einen starken historischen Kontext liefert, könnte die Entscheidung, sich auf bestimmte Theorien zu konzentrieren, unausgewogen erscheinen. Die akademische Ausrichtung des Buches mag nicht alle Leser ansprechen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Killing Civilization: A Reassessment of Early Urbanism and Its Consequences
Das Konzept der Zivilisation bildet seit langem die Grundlage für Theorien darüber, wie sich Gesellschaften entwickeln.
Dieses provokante Buch stellt dieses Konzept in Frage. Der Autor argumentiert, dass eine zivilisatorische Voreingenommenheit akademische Erklärungen von Urbanisierung, Kolonisierung, Staatsbildung und kulturellen Horizonten prägt.
Frühere Theoretiker haben das Konzept kritisiert, doch Jennings zufolge halten die Kritiker weiterhin an ihm fest, um eine schwindelerregende Landschaft kultureller Vielfalt zu verstehen. Sich auf die Idee der Zivilisation zu verlassen, so Jennings, behindert das Verständnis für die Entwicklung komplexer Gesellschaften. Anhand von Fallstudien aus der gesamten modernen und antiken Welt entwickelt Killing Civilization ein neues Modell des beginnenden Urbanismus und seiner Folgen.
Dabei werden Ausgrabungs- und Vermessungsdaten aus Atalh y k, Cahokia, Harappa, Jenne-jeno, Tiahuanaco und Monte Alb n verwendet, um ein genaueres Bild der turbulenten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen in und um die frühesten Städte zu zeichnen. Das Buch wird nicht nur die Anthropologie, sondern alle Sozialwissenschaften beeinflussen.