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Screening the Gothic
Filmemacher fühlen sich seit langem von der Gotik mit ihren unheimlichen Schauplätzen und dem Versprechen des unter der Oberfläche lauernden Grauens angezogen. Darüber hinaus ermöglicht es die Gotik den Filmemachern, ihrer eigenen Zeit einen Spiegel vorzuhalten und die tiefsten Ängste der Gesellschaft zu enthüllen.
Franco Zeffirellis Jane Eyre, Francis Ford Coppolas Bram Stoker's Dracula und Kenneth Branaghs Hamlet sind nur einige Beispiele für Verfilmungen von literarischen Gothic-Texten. In dieser bahnbrechenden Studie untersucht Lisa Hopkins, wie das Gotische in diesen und anderen zeitgenössischen Filmen eingesetzt wurde, und kommt zu einigen überraschenden Schlussfolgerungen. So stellt Hopkins in einem brillanten Kapitel über Kinderfilme fest, dass das Grauen nicht in den Trollen, Zauberern und Kobolden steckt, die es in Harry Potter zuhauf gibt, sondern im Herzen der Familie.
Screening the Gothic bietet einen radikal neuen Weg, die Beziehung zwischen Film und Gothic zu verstehen, indem es eine breite Palette von Filmen untersucht, von denen viele kaum kritische Aufmerksamkeit erhalten haben. Seine zentrale Behauptung ist, dass paradoxerweise jene Texte, deren Zugehörigkeit zum Gothic am deutlichsten war, in der Verfilmung am wenigsten Gothic waren.
So überrascht Hopkins die Leser, indem er gotische Elemente in Filmen wie Sense and Sensibility und Mansfield Park aufdeckt und auch offensichtlichere gotische Filme wie The Mummy und The Fellowship of the Ring untersucht. Screening the Gothic ist ein leicht zugängliches und ansprechendes Buch, das sowohl für Filmliebhaber als auch für Studenten und Wissenschaftler von Interesse sein wird.