Bewertung:

Die Rezensionen zu „The Ruined Map“ von Kobo Abe zeigen ein breites Meinungsspektrum. Viele Leser loben die thematische Tiefe und den philosophischen Unterbau des Buches, während andere es wegen mangelnder Klarheit und Verwirrung kritisieren. Die Erzählung wird oft als surreal und existenziell beschrieben und erforscht Identität und persönliche Verbindungen, was einige als faszinierend und zum Nachdenken anregend empfanden, während andere der Meinung waren, sie sei zu verwirrend und habe keine überzeugende Handlung.
Vorteile:Viele Leserinnen und Leser schätzen Abes einzigartigen Stil, seine reichhaltige Prosa und seine Fähigkeit, Themen über Identität und persönliche Beziehungen zum Nachdenken anzuregen. Die Erzählung fängt eine Atmosphäre ein, in der existenzielle Fragen mitschwingen, und einige Rezensenten finden die fehlende Auflösung bereichernd, da sie eine persönliche Interpretation zulässt. Auch die Entwicklung der Charaktere und die Erkundung der Tokioter Unterwelt werden positiv hervorgehoben.
Nachteile:Im Gegensatz dazu äußern sich mehrere Leser enttäuscht über die zweideutige und verwirrende Handlung des Buches, die sie als zusammenhanglos oder ohne inhaltliche Ausrichtung empfinden. In einigen Kritiken wird erwähnt, dass der Text manchmal zu pedantisch und mit irrelevanten Details gespickt ist. Andere meinten, das Buch könne nicht mit Abes früheren Werken mithalten, vor allem nicht mit „Die Frau in den Dünen“, und warnten davor, dass es sich nicht um einen einfachen Kriminalroman handele, was bei Lesern, die eine konventionelle Erzählung erwarten, zu Frustration führe.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
The Ruined Map
Von allen großen japanischen Schriftstellern war Kobe Abe zweifellos der vielseitigste. Mit Die ruinierte Karte hat er einen fesselnden literarischen Kriminalroman geschaffen, der die erzählerische Spannung von Chandler mit der psychologischen Tiefe von Dostojewski verbindet.
Mr. Nemuro, ein angesehener Geschäftsmann, verschwand vor über einem halben Jahr, doch erst jetzt engagiert seine verführerische, aber alkoholkranke Frau einen Privatdetektiv. Der namenlose Detektiv hat nur zwei Anhaltspunkte: ein Foto und ein Streichholzbriefchen. Mit diesen begibt er sich auf eine immer rätselhaftere Verfolgung, die ihn in die Tiefen der gefährlichen Unterwelt Tokios führt, wo er die Grenzen seiner eigenen Identität zu verlieren beginnt. Surreal, temporeich und eindringlich traumhaft taucht Abes meisterhafter Roman in die unfassbaren Geheimnisse des menschlichen Geistes ein.
Übersetzt aus dem Japanischen von E. Dale Saunders.